Künstler Künstlerparade gegen Kürzungstheater

Bochum · Rund 450 Künstler und Kulturschaffende aus der Theater-, Film- und Fernsehbranche sind am Sonntag in Bochum für bessere Arbeitsbedingungen auf die Straße gegangen. Für die Schauspielhäuser forderte der Vorsitzende der Dramaturgischen Gesellschaft, Harald Wolff, auf der „Parade der Darstellenden Künste“ zusätzliche Stellen und eine bessere Bezahlung der Beschäftigten. Viel zu lange habe man bei den Theaterbühnen gespart, Ensembles massiv verkleinert und Entgelte gekürzt.

Rund 450 Künstler und Kulturschaffende aus der Theater-, Film- und Fernsehbranche sind am Sonntag in Bochum für bessere Arbeitsbedingungen auf die Straße gegangen. Für die Schauspielhäuser forderte der Vorsitzende der Dramaturgischen Gesellschaft, Harald Wolff, auf der „Parade der Darstellenden Künste“ zusätzliche Stellen und eine bessere Bezahlung der Beschäftigten. Viel zu lange habe man bei den Theaterbühnen gespart, Ensembles massiv verkleinert und Entgelte gekürzt.

Wenn das Land Nordrhein-Westfalen die Landeszuschüsse für die kommunalen Theater und Orchester bis 2022 um 30 Millionen Euro auf 50 Millionen Euro aufstocken wolle, sei das lobenswert, sagte Wolff, der Chefdramaturg des Stadttheaters Gießen ist. Doch der künstlerische Etat des Landes müsse angesichts des Abbaus an Stellen in der Vergangenheit noch viel stärker wachsen. Als „größtes Trauerspiel“ bezeichnete Wolff die Situation an den Wuppertaler Bühnen, wo nur ein Viertel der einstmals 28 Stellen übriggeblieben sei. Andere Häuser hätten 50 oder 60 Prozent der Arbeitsplätze gestrichen. Höhere Gagen und faire Verträge forderte auf der Demonstration auch der Musical-Produzent Johannes Maria Schatz vom Verein „Art but fair“. Unsichere Beschäftigungsverhältnisse, zu geringe Vergütungen und drohende Altersarmut gehörten zu den größten Missständen in der Branche, erklärte er. Schatz schlug ein Gütesiegel in der Kulturpolitik vor, um Arbeitsbedingungen regelmäßig und von neutraler Stelle zu kontrollieren. Öffentliche Förderung sollte davon abhängig sei, ob die Kulturstätten angemessene Entgelte zahlen und soziale Standards einhalten.

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