Viel Lärm um wenig Die Oper „Ophelia“ im Saarbrücker Staatstheater ist ein irrer Fiebertraum

Saarbrücken · Ganz schön Erklärungsbedarf scheint es für Sarah Nemtsovs Oper „Ophelia“ zu geben: Das Staatstheater in Saarbrücken stellt dem Publikum ein 36-seitiges Programmheft zur Verfügung. Das Stück wirkt wie ein irrer Fiebertraum – und hält nicht immer, was es verspricht.

Links Max Dollinger (Horatio); in der Mitte: Pauliina Linnosaari (Dritte Ophelia), Valda Wilson (Erste Ophelia), Judith Braun (Vierte Ophelia) und Bettina Maria Bauer (Zweite Ophelia) | Foto: Martin Kaufhold

Links Max Dollinger (Horatio); in der Mitte: Pauliina Linnosaari (Dritte Ophelia), Valda Wilson (Erste Ophelia), Judith Braun (Vierte Ophelia) und Bettina Maria Bauer (Zweite Ophelia) | Foto: Martin Kaufhold

Foto: Martin Kaufhold/Staatstheater/martinkaufhold.de, Martin Kaufhold

Wie, bitteschön, soll die arme Frau so gesund werden? Ständig drängelt sich eine angriffslustige Mischpoke um Ophelias Krankenbett – dass eine resolute Oberschwester diesem Treiben Einhalt gebietet, hofft man vergeblich. Zwischendurch verirrt sich die Patientin wiederholt in die schwindelerregend kreisende Gerichtsmedizin, wo in illuminierten Becken morbide Konserven dümpeln: hier ein Stück Wirbelsäule, da ein Dolch. Dazu der permanente Lärm. Dieses Getuschel! Dass Ophelia es geradezu wollüstig genießt, als die Windmaschine ihr Zimmer endlich mal kräftig durchlüftet: nur allzu verständlich.