Kreuz auf Berliner Stadtschloss ist nun beschlossen

Protesten zum Trotz soll das neue Berliner Stadtschloss wie geplant ein Kuppelkreuz erhalten. Das Humboldt Forum, das in den Nachbau des historischen Gebäudes einziehen soll, werde trotz Kritik (wir berichteten) von einem Kreuz gekrönt, bestätigte ein Sprecher der Stiftung gestern. Die evangelische und die katholische Kirche begrüßten die Entscheidung. Damit sei der Streit nun hoffentlich beigelegt, sagte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Markus Dröge. Angesichts des Streits könne man darüber diskutieren, „wie sich unsere Gesellschaft zu ihren historischen christlichen Wurzeln und zu ihrem aktuell gelebten Christentum verhalten will“.

 Nach der Grundsatzentscheidung, wie das Schloss rekonstruiert wird, „wäre es ein gravierendes Politikum gewesen, ausgerechnet in der Frage des Kreuzes auf der Kuppel davon abzuweichen“, sagte der katholische Erzbischof Heiner Koch: „Es hat mich erschreckt, dass im Laufe der Debatte Aussagen aus einer nicht-christlichen Haltung immer mehr zu anti-christlichen Stellungnahmen wurden.“  Auch Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) verteidigte die Entscheidung für das Kuppelkreuz, sie verstehe das Kreuz als einladende Geste und nicht als Ausgrenzung.

 In den vergangenen Wochen hatte es teils scharfe Kritik an den Plänen für das Kreuz gegeben. Ausgelöst wurde die Debatte durch eine Stellungnahme der Berliner Stiftung Zukunft. Diese hatte erklärt, das geplante Kreuz gefährde den Dialog der Kulturen und Religionen. Unterstützung erhielt die Stiftung von Vertretern der Grünen und der Linken.

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