Musikfestspiele Saar Wilder Wettlauf der Kniegeigen

Saarbrücken · Saarbrücken Hat die Kniegeige tatsächlich nur zwei Saiten? Im Konzert der Musikfestspiele Saar im Saarbrücker Schloss musste man sich das immer wieder mal ins Bewusstsein rufen. Dass die Erhu, die Kniegeige, die „Königin der traditionellen chinesischen Instrumente“ ist, an diesem Programmtitel ließen die Solistin Song Fei und das Yue Dao Huqin-Ensemble keinen Zweifel. „Die Kniegeige ist das Instrument, das der menschlichen Stimme am nächsten kommt“, sagte Festival-Leiter Robert Leonardy zur Einführung. Und tatsächlich ist dieses Instrument mit seinem kleinen, mit Schlangenhaut bespannten Kangkörper, der Stimme häufig im Klang ähnlich. Sehr sanglich erklingen die Melodien, beinahe wie Lieder ohne Worte. Was die sechs Künstler - fünf Kniegeigen und ein Klavier - darboten, erschöpfte sich aber bei weitem nicht in einem Potpourri hübscher Melodien. In Stücken mit malerischen Titeln wie „Die Weintrauben sind reif“ oder „Ode an Chuguo“ spannten sie mit ihren Instrumenten ein weites Band durch die westliche und östliche Musikszene. Mal impressionistisch, mal Jazz, mal modernes Streichquartett. Die Spannbreite, die dieses Instrument bietet, ist faszinierend. Und steht in der Vielfalt einer klassischen Geige in nichts nach. Vor allem Song Fei als Solistin des Abend zeigte, dass auch die Kniegeige höchste Virtuosität ermöglicht. Auch das Programm war sichtlich darauf angelegt, die Vielseitigkeit des Instruments zu unterstreichen, In den einzelnen Stücken wechselten sich sangliche Partien mit wilden, rhytmischen Einschüben ab, in denen die mal zwei, mal vier, mal fünf Geigen sich einen wilden Wettlauf boten. Und immer wieder zeigten sich auch stark westliche Einflüsse. Mal klangen ungarische Tänze an, dann wieder erinnerten die Melodien an Dvoraks Sinfonie „Aus der neuen Welt“. Teilweise war die Musik so gefühlsbetont dramatisch, dass sie auch einem Lloyd-Webber-Musical hätten entstammen können.

Hat die Kniegeige tatsächlich nur zwei Saiten? Im Konzert der Musikfestspiele Saar im Saarbrücker Schloss musste man sich das immer wieder mal ins Bewusstsein rufen.  Dass die Erhu, die Kniegeige, die „Königin der traditionellen chinesischen Instrumente“ ist, an diesem Programmtitel ließen die Solistin Song Fei und das Yue Dao Huqin-Ensemble keinen Zweifel.
„Die Kniegeige ist das Instrument, das der menschlichen Stimme am nächsten kommt“, sagte Festival-Leiter Robert Leonardy zur Einführung. Und tatsächlich ist dieses Instrument mit seinem kleinen, mit Schlangenhaut bespannten Kangkörper, der Stimme häufig im Klang ähnlich. Sehr sanglich erklingen die Melodien, beinahe wie Lieder ohne Worte.
Was die sechs Künstler - fünf Kniegeigen und ein Klavier - darboten, erschöpfte sich aber bei weitem nicht in einem Potpourri hübscher Melodien. In Stücken mit malerischen Titeln wie „Die Weintrauben sind reif“ oder „Ode an Chuguo“ spannten sie mit ihren Instrumenten ein weites Band durch die westliche und östliche Musikszene. Mal impressionistisch, mal Jazz, mal modernes Streichquartett. Die Spannbreite, die dieses Instrument bietet, ist faszinierend. Und steht in der Vielfalt einer klassischen Geige in nichts nach.  Vor allem Song Fei als Solistin des Abend zeigte, dass auch die Kniegeige höchste Virtuosität ermöglicht.
Auch das Programm war sichtlich darauf angelegt, die Vielseitigkeit des Instruments zu unterstreichen, In den einzelnen Stücken wechselten sich sangliche Partien mit wilden, rhytmischen Einschüben ab, in denen die mal zwei, mal vier, mal fünf Geigen sich einen wilden Wettlauf boten. Und immer wieder zeigten sich auch stark westliche Einflüsse. Mal klangen ungarische Tänze an, dann wieder erinnerten die Melodien an Dvoraks Sinfonie „Aus der neuen Welt“. Teilweise war die Musik so gefühlsbetont dramatisch, dass sie auch einem Lloyd-Webber-Musical hätten entstammen können.

Musikalisch und künstlerisch interessanter wurde es im zweiten Teil des Konzerts. Mit erst zwei Eigenkompositionen, dem eher rhytmisch geprägten „Spiel auf der Blumentrommel“ von Liu Zhuofu und zwei Sätzen aus dem Neue-Musik-Streichquartett „Das Leben ist eine Souel“ von Qu Dawei. Auch die traditionelle Musik, die in dem Programm leider etwas zu kurz kam, klang in der pentatonischen Melodie „Mondnacht von Erquan“ noch einmal an.
Der chinesische Botschafter Shi Mingde hatte im Vorfeld der Musikfestspiele angekündigt, China werde seine führenden Künstler nach Deutschland schicken. Bei diesem Konzert hatte man den Eindruck, dass Shi nicht übertrieben hat.

Nächster Termin der Musikfestspiele: Das China Woodwind Quintet, Orangerie Blieskastel, 9. Juni, 20 Uhr.
Karten und Infos unter Telefon (06 81) 97 61 00.

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