Jerry Cotton war der Grundstein: Verlegerin Ursula Lübbe gestorben

Köln · Ursula Lübbe, die Mitbegründerin des Verlags Bastei Lübbe, ist tot. Sie starb am Freitag im Alter von 94 Jahren in Bergisch Gladbach bei Köln, wie eine Verlagssprecherin gestern bestätigte. Die Osnabrückerin hatte in den 50er Jahren mit ihrem Mann, dem gelernten Schriftsetzer Gustav Lübbe, den winzigen Bastei-Verlag gekauft, bei dem damals gerade mal zwei Heftromanreihen erschienen.

Das Ehepaar arbeitete zunächst in einem fensterlosen Ein-Zimmer-Büro und klapperte mit einem VW-Käfer die Kunden ab. Zum Durchbruch verhalf ihnen 1956 der FBI-Agent Jerry Cotton, einer der erfolgreichsten Helden der Krimi-Literatur. Mit Groschenheften wurde Bastei Lübbe groß. Später kamen aber auch Bestseller-Autoren wie Dan Brown und Ken Follett sowie anspruchsvolle Sachbücher dazu.

Gustav Lübbe starb 1995 mit 77 Jahren. Danach übernahm der Sohn Stefan Lübbe den Verlag. Sein Ziel war der Umbau zum Multimedia-Unternehmen mit Fernseh- und Kinofilmen, Spielen und Merchandising-Produkten. 2013 ging Bastei Lübbe an die Börse, Stefan Lübbe gab die operative Leitung ab - ein Jahr später starb er. Seitdem wahrt seine Frau Birgit die unternehmerischen Interessen der Familie. 2003 gründete Ursula Lübbe eine Stiftung, um Kindern Bücher und Kultur näher zu bringen. "Es geht mir darum, Kindern den Weg zu einem selbstverständlichen Umgang mit allen Formen der Kultur zu ebnen", sagte sie damals.

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