Anime-Legende und „Heidi“-Vater Japans Trickfilm-Altmeister ist tot

Tokio · Isao Takahata, der japanische Altmeister des Zeichentrickfilms, ist im Alter von 82 Jahren gestorben – das teilte das von ihm mitbegründete Studio Ghibli mit. Als sein bestes Werk gilt der erschütternde, preisgekrönte Zeichentrickfilm „Die letzten Glühwürmchen“ (1988), der vom Kampf zweier Kinder ums Überleben zum Ende des Zweiten Weltkrieges erzählt.

   Isao Takahata, Schöpfer der „Heidi“-Serie und von „Die letzten Glühwürmchen“.

Isao Takahata, Schöpfer der „Heidi“-Serie und von „Die letzten Glühwürmchen“.

Foto: dpa/Martial Trezzini

Isao Takahata, der japanische Altmeister des Zeichentrickfilms, ist im Alter von 82 Jahren gestorben – das teilte das von ihm mitbegründete Studio Ghibli mit. Als sein bestes Werk gilt der erschütternde, preisgekrönte Zeichentrickfilm „Die letzten Glühwürmchen“ (1988), der vom Kampf zweier Kinder ums Überleben zum Ende des Zweiten Weltkrieges erzählt.

In Europa ist Takahata daneben vor allem für die Fernsehserie „Heidi“ aus den 70ern bekannt. An der Serie war auch der spätere Oscarpreisträger Hayao Miyazaki („Chihiros Reise ins Zauberland“) beteiligt.

Der 1935 geborene Takahata studierte Französische Literatur und begann seine Karriere beim Zeichentrickstudio Toei Animation. Dort begegnete er Miyazaki, dem heute legendären Zeichentrick-Regisseur, mit dem er 1985 das weltberühmte Studio Ghibli gründete. In Takahatas langer Karriere entstanden rund 20 Filmwerke, darunter der von ihm produzierte Animefilm „Nausicaä aus dem Tal der Winde“ (1984).

Takahata war auch politisch aktiv und kritisierte den rechtskonservativen Ministerpräsidenten Shinzo Abe, der die pazifistische Nachkriegsverfassung ändern und Japan zu einer größeren militärischen Rolle verhelfen will. 2015 erhielt er den Ordre des Arts et Lettres, einen Verdienstorden des französischen Kulturministeriums: für seine lange Zusammenarbeit mit französischen Animatoren und das Übersetzen von französischen Gedichten ins Japanische.

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