Orgelsommer In der Hitze der Orgelnächte

Saarlouis · Allein die Aussicht auf angenehme Kirchenkühle könnte einen in der Schwüle gerade schon jetzt für den „Orgelsommer 2017“ einnehmen. Doch zieht das Programm vor allem wegen seiner bemerkenswerten Kombination von besonderen Orgelkonzerten in der Region und herausragenden Interpreten. 2016, als man das 200-jährige Bestehen des Landkreises Saarlouis feierte, startete der Orgelsommer erstmals. Auf Anhieb mit starker Resonanz: „In der Regel 200 Besucher“ waren es pro Konzert, sagt Joachim Fontaine, künstlerischer Leiter der Reihe und selbst einer der Organisten. Solcher Zuspruch ist keineswegs selbstverständlich bei Orgelmusik. Auf jeden Fall ermutigte das weiterzumachen. Sechs Konzerte sind es diesmal, wieder im wesentlichen rund um Saarlouis – und, das ist das Beste, abermals eintrittsfrei. Wobei Spenden natürlich willkommen sind.

Schon das Auftaktkonzert am Sonntag, 20 August (17 Uhr), in der Evangelischen Kirche Saarlouis holt einen Spitzenorganisten ins Saarland. Vincent Dubois, 37 Jahre jung, aber längst Titularorganist der Notre- Dame in Paris und Gewinner etlicher Wettbewerbe, fächert sein Programm an der Führer-Skrabl-Orgel von Mozarts f-moll-Fantasie bis zur gewaltigen Orgelsinfonie Nr. 2 von Louis Vierne auf, einem von Dubois’ Vorvorgängern an der Pariser Kathedrale. Fontaine selbst spielt eine Woche später, am 27. August (17 Uhr), in Hombourg-Haut (Collégiale Saint Étienne) ein Programm, das sich auch den lothringischen Komponisten Gabriel Pierné und Eugène Gigout widmet.

So folgt dann jeden Sonntag bis einschließlich 24. September ein Konzert des „Orgelsommers“. Für den 24. September (17 Uhr) hat Maurice Clement, Titularorganist der Luxemburger Philharmonie, dann an der Walcker-Orgel in der Saarwellinger Sankt Blasius und Martinus-Kirche ein Virtuosen-Programm vorgesehen – u.a. mit Bearbeitungen von Liszt, Wagner und Saint-Saens’ „Danse macabre“.

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