Rembrandt-Jahr in den Niederlanden Zeitloser Superstar unter den Künstlern

Den Haag · Zahlreiche niederländische Museen ehren den Maler Rembrandt van Rijn zu dessen 350. Todestag.

350 Jahre nach dem Tod des Malers Rembrandt van Rijn feiern die Niederlande den Ausnahmekünstler. Zum Auftakt des Rembrandtjahres unter dem Motto „Rembrandt und das Goldene Zeitalter“ präsentierte das Den Haager Mauritshuis gestern eine besondere Ausstellung mit allen Gemälden des Meisters der eigenen Sammlung. Dazu gehören das letzte Selbstporträt, vermutlich auch das letzte von ihm vollendete Werk, sowie die berühmte „Anatomie-Stunde des Dr. Nicolaes Tulp“ (1631).

Rembrandt gilt als großer Erneuerer der Kunst, als Meister von Licht und Schatten. Seine Werke faszinierten bis heute Millionen Menschen weltweit, sagte die Direktorin des Mauritshuis, Emily Gordenker, in Den Haag. „Rembrandt hat für jede Generation eine besondere Bedeutung.“ Das Museum zeigt erstmals alle 18 Gemälde, die im Laufe der Jahrhunderte als echte Rembrandts in seine Sammlung aufgenommen worden waren. Elf von ihnen sind auch nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen tatsächlich von ihm gemalt worden, fünf werden anderen Malern zugeschrieben. Zwei Gemälde sollen noch näher untersucht werden. Die Schau beleuchte „350 Jahre faszinierende Kunstgeschichte“, sagte die Direktorin.

Mit zahlreichen Ausstellungen werden die führenden Museen der Niederlande den Maler und sein Werk in diesem Jahr ehren. Sie präsentierten in Den Haag ebenfalls ihre Pläne. Der Direktor des Amsterdamer Reichsmuseums, Taco Dibbits, nannte Rembrandt einen „zutiefst menschlichen Maler“. Jede von ihm gemalte Figur sei auch heute als individueller Mensch zu erkennen. Anders als die meisten seiner Zeitgenossen bearbeitete Rembrandt eine Vielfalt an Themen aus Bibel, Mythologie und Geschichte. Er malte auch Porträts, viele Selbstbildnisse, Landschaften und Allegorien. „Rembrandt machte das Alltägliche zu etwas Besonderem und das Besondere zu etwas Alltäglichem“, sagte Dibbits.

Auch das Amsterdamer Reichsmuseum, mit der weltweit größten Rembrandt-Sammlung, wird ab Februar erstmals alle Werke des Malers im eigenen Besitz in einer Ausstellung zeigen. Das Spitzenstück „Die Nachtwache“ soll ab dem Sommer umfassend untersucht und restauriert werden – das soll im Museum und online vor den Augen des Publikums geschehen.

Rembrandt wurde 1606 in Leiden geboren und starb am 4. Oktober 1669 in Amsterdam. Er ist eng mit dem sogenannten Goldenen Zeitalter verbunden, der fast 100 Jahre dauernden wirtschaftlichen und kulturellen Blütezeit der Niederlande im 17. Jahrhundert.

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