Konzerte Im Duett mit dem Hard Rock Roboter: Sedlmeirs Heimspiel

Saarbrücken · Sedlmeir, der Name erinnert ja zunächst an einen gewaltsam zu Tode gekommenen bayrischen Volksschauspieler. Doch Henning Sedlmeir, der als Künstler einfach seinen Vornamen weglässt und nicht aus Bayern, sondern aus Bexbach stammt, hat mit dem Volkstümlichen rein gar nichts am Hut. Vielmehr ist er ein „Hard Rock Roboter“, so heißt einer seiner Songs, oder ein Punk-Alleinunterhalter. Der 50-jährige verzichtet nämlich auf Mitmusiker und ist nichtsdestotrotz im Genre Punkrock unterwegs.

Sedlmeir, der Name erinnert ja zunächst an einen gewaltsam zu Tode gekommenen bayrischen Volksschauspieler. Doch Henning Sedlmeir, der als Künstler einfach seinen Vornamen weglässt und nicht aus Bayern, sondern aus Bexbach stammt, hat mit dem Volkstümlichen rein gar nichts am Hut. Vielmehr ist er ein „Hard Rock Roboter“, so heißt einer seiner Songs, oder ein Punk-Alleinunterhalter. Der 50-jährige verzichtet nämlich auf Mitmusiker und ist nichtsdestotrotz im Genre Punkrock unterwegs.

Was er nicht selber spielen kann, kommt dann eben von der Festplatte. Beim Besuch in der alten Heimat – Sedlmeir lebt längst in Berlin – kamen etwa 100 Fans in den Kleinen Klub der Garage, viele davon alte Bekannte aus der ostsaarländischen Punkszene von vor 30 Jahren. Dennoch dauerte es lange, bis das Eis zwischen Interpret und Publikum gebrochen war und das Ganze unterhaltsam wurde: Trotz aller Vorschusslorbeeren musste der Gitarrist und Sänger lange um die Gunst der Zuhörer kämpfen.

 Das lag nicht nur an der schlechten Verständlichkeit der Texte, sondern auch an diesen selbst: Vieles blieb zu abstrakt, zu vage. So dass man sich da vor allem an Sedlmeirs Rockposen erfreute, seinem so verwegenen wie akkuraten Äußeren (Porno-Schnauzer und Siebziger-Anzug) und originellen Zwischenbemerkungen wie „Das Nächste ist ein sachlich-wissenschaftlich orientiertes Liebeslied“ oder „Ein Lied, das mir wie so viele bei der Fasanenjagd eingefallen ist“. Schön auch die Anekdote, wie er einst an VW schrieb, der Konzern möge doch einen „Golf Sedlmeir“ bauen.

Überhaupt mehrten sich mit fortschreitender Zeit dann die klaren Botschaften in den Songs: „Ich kaufe niemals was beim Arschloch“ lautete eine oder „Ich will ein schmutziges Leben führen.“ Bei „Sonntag in Monte Carlo“, einem melancholischen Song übers Zocker-Dasein, stieg er sogar auf die Theke. Spätestens da bestätigte sich eine weitere Zeile aus Sedl­meirs Werk: „Der Hard Rock Roboter hat die Arbeit gut gemacht.“

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