Ägyptologie Hype um Tutanchamun-Ausstellung in Paris schon vor der Eröffnung

Paris · Die letzte Tutanchamun-Schau in Paris fand 1967 statt und wurde um 70 Tage verlängert, dermaßen groß war ihr Erfolg. Mehr als eine Million Besucher strömten damals ins Petit Palais, um die etwa 40 Objekte zu bestaunen.

 Eine lebensgroße „Wächter“-Skulptur des Tutanchamun-Grabs.

Eine lebensgroße „Wächter“-Skulptur des Tutanchamun-Grabs.

Foto: dpa/Sabine Glaubitz

Diesmal macht mit 150 Originalstücken die bislang größte Tutanchamun-Wanderausstellung in der französischen Hauptstadt Station. Davon sind 60 erstmals außerhalb Ägyptens zu sehen, darunter eine der beiden lebensgroßen Skulpturen, die über das prunkvoll ausgestattete Grab des Pharaos wachten, der um 1330 v. Chr. regierte.

Die Organisatoren rechnen mit einem Massenandrang, weit mehr als eine Million Besucher werden erwartet. Bereits im Vorfeld der bis zum 15. September dauernden Schau in der Grande Halle de la Villette waren 130 000 Tickets verkauft. Mit der einzigartigen Ausstellung wolle man die 100-jährige Entdeckung des Grabes des Pharaos feiern, sagte der Kurator Tarik al-Awadi. Die Artefakte werden danach nicht mehr auf Reisen gehen, wie der Ägyptologe erklärte. Der Grund: Sie sollen in dem im Bau befindlichen Grand Egyptian Museum (GEM) bei Giseh in der Nähe von Kairo ihren Platz finden, zusammen mit den mehr als 5000 Stücken, die der britische Archäologe Howard Carter 1922 in dem Grab entdeckt hatte. Sie werden das Herzstück des GEM bilden, das mit mehr als 60 000 Quadratmetern das größte Museum sein wird, das dem antiken Ägypten gewidmet ist. Die Teileröffnung ist für 2020 geplant, die komplette Neueröffnung soll 2022 stattfinden, pünktlich zum Jubiläum der Entdeckung der Schätze.

Mit den Einnahmen aus der Welttournee „Tutanchamun. Der Schatz des Pharaos“, die im März 2018 in Los Angeles gestartet ist, soll das Ende des gigantischen Museumsbaus finanziert werden. Paris ist in Europa die erste Etappe. Deutschland ist derzeit nicht vorgesehen. Das Problem: Klassische Museen seien für eine Schau in diesem Umfang wegen ihrer Raumaufteilungen nicht einfach zu bespielen. Die Grande Halle de la Villette ist eine riesige Glas- und Eisenstruktur aus dem 19. Jahrhundert, in der einst die Schlachthöfe von Paris waren.

Zu den wohl bedeutendsten Fundstücken, die gezeigt werden, zählt der „Wärter“, eine der beiden lebensgroßen mit Blattgold verzierten Skulpturen, die mehr als 3000 Jahre über das prunkvoll ausgestattete Grab wachten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort