Bekannter NS-Historiker Holocaust-Forscher Eberhard Jäckel gestorben

Stuttgart · () Eberhard Jäckel, einer der führenden Holocaust-Forscher, ist 88-jährig in Stuttgart gestorben. 30 Jahre lang lehrte er dort als Nachfolger von Golo Mann bis 1997 Neuere Geschichte. 1969 machte ihn sein Buch „Hitlers Weltanschauung“ einem größeren Publikum bekannt.

Jäckel zeichnete darin dezidiert nach, wie Hitler seine in „Mein Kampf“ früh dargelegte Ideologie getreulich umsetzte – sprich der Weg, den Nazi-Deutschland nahm, genau vorgezeichnet war. Später sorgte Jäckel mit seiner gemeinsam mit der Journalistin Lea Rosh entstandenen TV-Dokumentation „Der Tod ist ein Meister aus Deutschland“ für Aufsehen. Beide regten bereits 1988 den Bau einer zentralen Berliner Holocaust-Gedenkstätte an und gaben damit maßgeblich den Impuls zu Peter Eisenmans 2005 eingeweihtem Stelen-Mahnmal. Die Ausleuchtung der NS-Ideologie prägte Jäckels Forscherleben. Im Historikerstreit von 1986 vertrat er die Position, dass die Verbrechen der Nazis singulär und insoweit nicht vergleichbar seien.

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