Neue Klassik-CD Herbe Dvorák-Kontraste und eine zu zarte Handschrift

Saarbrücken · Seinen Gesamtaufnahme-Zyklus der Sinfonien Antonín Dvoráks beschließt Marcus Bosch mit zwei selten gespielten, höchst unterschiedlichen Werken. Mit einem Überschwang an Melodien empfängt einen die Zweite Sinfonie, aber trotz manch‘ starker Abschnitte ist dieses Frühwerk freilich noch kein wirklich großer Wurf.

Hörenswerter ist das drei Jahrzehnte später entstandene Sinfonische Märchen „Das goldene Spinnrad“ des reifen tschechischen Komponisten. Boschs Live-Einspielung dieses Kontrastpaars mit der Staatsphilharmonie Nürnberg kommt nun, nicht mehr und nicht weniger, grundsolide daher: Das orchestrale Miteinander ist tadellos, der mit wohltemperiertem Streicherschmelz aufwartende Ensembleklang kompakt – mit wirklich markanten interpretatorischen Handschrift kann Bosch freilich kaum dienen.

Antonín Dvorák: Sinfonie Nr. 2 und „Das Goldene Spinnrad“ mit der Staatsphilharmonie Nürnberg unter Leitung von Marcus Bosch (Erschienen bei Coviello Classics).

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