Neues vom „Chiaroscuro Quartet“ Joseph Haydn und die Darmsaiten

Saarbrücken · Wenn‘s denn schon mal Haydn sein soll: Warum dann nicht gleich Kammermusik in „historisch informierter Aufführungspraxis“, wie es heute so schön heißt?

 Chiaroscuro Quartet

Chiaroscuro Quartet

Foto: Bis Records

Ganz der klassischen und frühromantischen Epoche verpflichtet ist das 2005 am Londoner Royal College of Music gegründete „Chiaroscuro Quartet“, das mit Darmsaiten und den entsprechend authentischen Streichbögen aufspielt. Heraus kommt ein ausgesprochen schlanker, präziser und klar konturierter Ensembleklang. Bei den Quartetten op. 76, 1 bis 3, gelingt der Russin Alina Ibragimova und dem Spanier Pablo Hernán Benedi (Violinen), der Schwedin Emilie Hörnlund (Viola) und der Französin Claire Thirion (Cello) ein weiter Spagat zwischen hochkultiviertem Duktus und Folklore-Ton. Sie vereinen in den schnellen Sätzen Vitalität mit federleichter Eleganz – interpretatorisches Profil zeigt auch das hier fragil und pathosfrei dahingleitende Adagio des „Kaiserquartetts“.

Chiaroscuro Quartet: Joseph Haydn – String Quartets op. 76, 1 bis 3.
(Erschienen bei BIS-Records).

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