Neues Album „I owe it all to you“ Die Frau mit der Goldmaske sagt ade

London · Seit den 1950ern steht Shirley Bassey auf der Bühne, mit „Goldfinger“ hatte sie einen ihrer größten Hits. Nun veröffentlicht sie ein neues Werk – die Zeichen stehen auf Abschied.

  Immer mit Stil, Corona hin oder her: Shirley Bassey mit Gesichtsmaske und  Paillettenkleid, stellt das neue Album vor.

Immer mit Stil, Corona hin oder her: Shirley Bassey mit Gesichtsmaske und Paillettenkleid, stellt das neue Album vor.

Foto: dpa/-

Mit 83 präsentiert sich Shirley Bassey so glamourös wie eh und je. Vor der Veröffentlichung ihres neuen Albums ließ sich die Sängerin für die Modezeitschrift „Vogue“ ganz in Gold ablichten. Sogar eine goldene Gesichtsmaske trug die britische Pop-Diva, die in den 1960er Jahren mit dem James-Bond-Titelsong „Goldfinger“ weltberühmt wurde und sich seit rund 20 Jahren „Dame Shirley“ nennen darf.

Das Coverfoto des neuen Studioalbums, des ersten seit fünf Jahren, erstrahlt ebenfalls in goldenem Licht. Die Plattenfirma nennt „I Owe It All To You“ (Ich verdanke alles Euch) ein „großes Finale“. Verabschiedet sich Bassey endgültig aus der Musikbranche? Dazu würde der Titel passen. Die Platte sei ein Dankeschön an ihre Fans, sagt sie. „Mein neues Album feiert 70 Jahre im Showbusiness. 70 Jahre Unterstützung durch meine Fans und 70 Jahre voller Musik.“

Auf „I Owe It All To You“ präsentiert sie eine luxuriös orchestrierte Mischung aus Coverversionen und neuen Songs. Die britische Grande Dame des Pop trägt sie mit gewohnter Verve, viel Pomp und der ihr eigenen Theatralik vor. Ihre Stimme, die sie Mitte der 80er Jahre nach dem Schock über den Tod ihrer Tochter Samantha vorübergehend verloren hatte, ist immer noch gewaltig.

Dramatisch schmettert die 83-Jährige „Who wants to live forever“ von Queen. „Always on my mind“, mit dem schon Elvis Presley und die Pet Shop Boys großen Erfolg hatten, singt Bassey mit einer fast ansteckenden Melancholie. Dazwischen gibt‘s auch mal eine lässig swingende Big-Band-Nummer wie „Look but don‘t touch“. Während der Aufnahmen habe sie nicht aufhören können zu tanzen, so die mehrfache Großmutter und Urgroßmutter. „Wir hatten unsere eigene kleine Party im Studio.“

Der Text für den Titelsong stammt von Basseys gutem Freund und Weggefährten Don Black. Der Songwriter-Veteran schrieb für sie unter anderem das Bond-Lied „Diamonds are forever“ (1971). Die Musik komponierte der britische Songwriter Jack McManus, der erst 20 Jahre nach der Veröffentlichung von „Goldfinger“ geboren wurde.

Barry Manilows erhebende Durchhalte-Ballade „I made it through the rain“ macht sich Bassey zu eigen, als hätte es nie eine andere Version gegeben. Sie weiß, wovon sie singt – während ihrer langen Karriere hat sie beruflich und privat viele Höhen und Tiefen erlebt. Mit seiner positiven Botschaft sei das Lied wieder topaktuell. „Es ist so wichtig zu wissen, dass alles wieder gut werden wird und wir es durchstehen werden“, meint Bassey voller Zuversicht. Sollte dies tatsächlich ihr letztes Werk bleiben, ist ihr ein Abschied nach Maß gelungen.

Shirley Bassey: I owe it all to you (Universal).

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