Gehirnforscher kritisiert in ARD-Beitrag das Turboabitur

Saarbrücken · Die Verkürzung der Schulzeit in den Gymnasien hat dazu geführt, dass die Kinder weniger wissen, da ist sich der Ulmer Gehirnforscher Professor Manfred Spitzer (Foto: dpa) sicher. In der Sendung "Exclusiv im Ersten: Viel gepaukt - wenig behalten?

Warum Das Turbo-Abi (G8) auf der Kippe steht", die das Erste am Samstag zeigt, kritisiert Spitzer die G8-Reform. Der gesamte Lernstoff werde in zu kurzer Zeit "in die Gehirne der Kinder gepresst", sagt er in dem ARD-Film des Saarländischen Rundfunks. Das funktioniere aber gehirnphysiologisch nicht. Gelerntes müsse wiederholt und geübt werden, damit es sich auch im Langzeitgedächtnis festsetze. Ohne diese Wiederholungen sei der Lernstoff "nach sechs Wochen wieder vergessen." Spitzers Fazit: "G8 war keine gute Reform."

Der Wissenschaftler forderte auch mehr Zeit für Freizeitbeschäftigungen wie Sport, Musik oder Theaterspielen. Denn in solchen Phasen würden die Verknüpfungen im Gehirn erstellt, die das Wissen verankern. Deshalb sollten die Schulen wieder zu G9 zurückkehren: "Lernen braucht Zeit, und wenn ich die den Kindern nicht gebe, dann haben wir am Ende Abiturienten, die kein Prozentrechnen mehr können!"

Samstag, 15.30 Uhr, ARD

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