Theaterkonflikt Führungskrise an Schweriner Theater schwelt weiter

Schwerin · (dpa) Generalintendant Lars Tietje hat ein Maßnahmenpaket zur Beilegung der Führungskrise am Mecklenburgischen Staatstheater in Schwerin vorgelegt, die Vorbehalte in der Belegschaft damit aber nicht nachhaltig abbauen können.

„Es ist nicht unbedingt besser geworden“, sagte Betriebsrat Andreas Fritsch am Donnerstag nach einer kurzfristig anberaumten Personalversammlung. Diese sei sehr emotional gewesen, hieß es.

Tietje sicherte bei der Vorstellung des Papiers den Beschäftigten Mitsprache bei der Besetzung von Leitungsfunktionen in Orchester und Chor zu und kündigte eine verbesserte Kommunikation an. „Ich habe den Mitarbeitern gesagt, dass ich verstanden habe, was die Forderungen sind“, sagte der Intendant. Das Maßnahmenpaket, das die Gesellschafter in der vergangenen Woche von ihm gefordert hatten, sei als Signal an die Belegschaft zu verstehen. Nach Angaben eines Ensemblesprechers lehnte es Tietje in der Personalversammlung ab, sich einer Vertrauensabstimmung zu stellen.

In mehreren Schreiben hatten Mitglieder verschiedener Sparten zuvor Vorwürfe gegen ihren Intendanten Tietje, der auch Geschäftsführer ist, erhoben. Kritik gab es an dessen Spielplangestaltung, Personalentscheidungen und fehlender Kommunikation. Neben dem Land Mecklenburg-Vorpommern als Hauptgesellschafter (75 Prozent) halten die Landeshauptstadt Schwerin und der Landkreis Ludwigslust-Parchim (je zehn Prozent) sowie die Stadt Parchim (fünf Prozent) Anteile an der Theater GmbH.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort