Architektur-Ausstellung Architekturmuseum zeigt Schau zur „Neuen Heimat“

Frankfurt · Sie war der größte nichtstaatliche Wohnungsbaukonzern im Europa der Nachkriegszeit und prägte West-Deutschland mit Hochhäusern und Trabantensiedlungen.

Jetzt widmet das Deutsche Architekturmuseum in Frankfurt der Neuen Heimat eine umfassende Ausstellung. „Die Neue Heimat hat die Wohnungsnot in der Nachkriegszeit gelöst“, sagte Museumsdirektor Peter Cachola Schmal jetzt. Die Projekte seien sowohl Ergebnis eines einzigartigen Zusammenspiels von wirtschaftlichen Interessen und Politik, als auch Ausdruck und Spiegelbild der bundesdeutschen Sozialgeschichte.

In einem Zeitraum von über 30 Jahren baute das Gewerkschaftsunternehmen mehr als 400 000 Wohnungen, ob in Frankfurt-Bonames, in Bremen Neue Vahr oder München-Neuperlach. Die Bauten und Projekte werden in der Schau „Die Neue Heimat (1950 - 1982) – Eine sozialdemokratische Utopie und ihre Bauten“ an zahlreichen Beispielen analysiert. Dafür werteten die Kuratoren das historische Archiv des Konzerns aus, das um die 25 000 Fotos, Filmproduktionen, Planmaterialien und Originalmodelle umfasst.

Eine bewusste Entscheidung der Macher sei es gewesen, den Skandal, der die Neue Heimat Anfang der 1980er Jahre zum Einsturz brachte, nicht in den Fokus zu rücken. „Der Spiegel“ deckte damals auf, dass die Chefs des Baukonzerns in Gewerkschaftshand in die eigene Tasche gewirtschaftet hatten.

Die Ausstellung des Architekturmuseums der TU München und des Hamburgischen Architekturarchivs der Hamburgischen Architektenkammer war bereits in Hamburg und München zu sehen.

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