Das Rahmenprogramm des Festival Perspectives Fehlt dem „genialen Ort“ namens „Sektor Heimat“ die Unterstützung?

Saarbrücken · Das Saarbrücker Festival Perspectives hat am Freitag sein Rahmenprogramm vorgestellt. Am Rande gab es Kritik an Stadt und Land, was die Unterstützung von Kultur angeht.

 Beim Pressetermin im "Jules Verne": Giovanni d'Arcangelo, Festivalleiterin Sylvie Hamard, Uschi Macher vom Ministerium für Bildung und Kultur, Nina Schopka und Gregor Wickert vom Korso-op.Kollektiv. Foto: Tobias Keßler

Beim Pressetermin im "Jules Verne": Giovanni d'Arcangelo, Festivalleiterin Sylvie Hamard, Uschi Macher vom Ministerium für Bildung und Kultur, Nina Schopka und Gregor Wickert vom Korso-op.Kollektiv. Foto: Tobias Keßler

Foto: Tobias Keßler

Um das Rahmenprogramm des Festival Perspektives (17. bis 26. Mai) ging es am Freitag  – doch zwei Bemerkungen würzten den Pressetermin im Saarbrücker „Jules Verne“ besonders. Da stellte Gerd Heger, der „Monsieur Chanson“ des SR, der ein Festivalkonzert auf dem Halberg ausrichtet, eine hiesige „Zögerlichkeit“ fest, Popkünstlern von jenseits der Grenze eine Bühne zu bieten: „Trotz Poprat, trotz des ‚Colors of Pop’-Festivals, trotz der  Frankreich-Strategie der Landesregierung sind die Perspectives  der einzige Anbieter von französischem Pop.“

In ein anderes Horn stieß Giovanni d’Arcangelo. Er organisiert am Osthafen den „Sektor Heimat“, der nun zum zweiten Mal die Heimstatt des Festivalclubs ist und generell versucht, den Ort mit junger Kunst zu beleben; doch er vermisst Unterstützung: „Die  Politik scheint nicht zu verstehen, dass diese Kunst junge Leute anzieht. Das wird von der Stadt offenbar nicht gewollt.“ Die Konsequenz aus seiner Sicht: „Junge Kulturschaffende verlassen scharenweise die Stadt.“ Festivalleiterin Sylvie Hamard lobte den Ort als „genial, was aber nicht immer richtig wahrgenommen wird“.

 Das Duo Nasser aus Marseille. Foto: Perspectives

Das Duo Nasser aus Marseille. Foto: Perspectives

Foto: Foto: Perspectives

Dort wird es fünf Konzerte geben: mit dem Trio Bazar et Bémols, das Chanson und Swing verbindet (18. Mai), und mit der Sängerin Cléa Vincent (19. Mai). Das Sextett „Les Yeux d’la Tete“ (20. Mai) spielt Rock, Chanson, Swing und Folk, während das Duo Nasser (25. Mai) auf Elektro setzt, ebenso wie Francesco Tristano (26. Mai). Bei dem Halberg-Konzert in Zusammenarbeit mit SR2 RendezVous Chanson (24. Mai) spielt der Chansonnier Nesles.

Das Saarbrücker Korso-Op.Kollektiv spielt  sein Stück „BabylonPogo“ am 24. und 25. Mai im Garelly-Haus; am 26. Mai lädt das Festival in den Garten des Pingusson-Baus zu Musik, Jonglage und Akrobatik.

Zur Einstimmung bieten die Perspectives vorab im Kino Achteinhalb Filme, die sich mit Theater beschäftigen. Die Doku „L’Opéra“ über die Pariser Nationaloper macht am Mittwoch den Anfang. Höhepunkt dürfte Ariane Mnouchkines herausragende Filmbiografie „Molière“ sein: Der Film läuft am 9. Mai, ist laut Sylvie Hamard „sehr gut und sehr lang“. Deshalb läuft der Vierstünder mit Pause und Verpflegung. 

Der Kartenvorverkauf beginnt am Samstag um 11 Uhr, Fürstenstraße 5-7. Info: www.festival-perspectives.de.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort