Endlich ein Oscar für DiCaprio?

Los Angeles · Dieses Mal könnte es klappen mit einem Oscar für Leonardo DiCaprio: Er ist nominiert für seine Rolle in „The Revenant“. Das Drama eines Überlebenskampfs ist zwölf Mal nominiert. Eine deutsche Chance gibt es auch – für den Film „Alles wird gut“, der seine Uraufführung 2015 beim Saarbrücker Ophüls-Festival gefeiert hat.

 Leonardo DiCaprio im Abenteuerfilm „The Revenant“. Foto: Fox

Leonardo DiCaprio im Abenteuerfilm „The Revenant“. Foto: Fox

Foto: Fox

Das Rachedrama "The Revenant" mit Leonardo DiCaprio in der Hauptrolle geht als großer Favorit in das Oscar-Rennen. Der Film des Mexikaners Alejandro G. Iñárritu erhielt gestern in Los Angeles zwölf Nominierungen für den Filmpreis, darunter auch in der Sparte "bester Film". Die Chancen stehen gut für DiCaprio - trotz exzellenter Leistungen blieb er als Darsteller bisher ohne Oscar, hat gerade für "The Revenant" aber einen "Golden Globe" gewonnen, der als Omen für den Oscar gilt. Dahinter folgt mit zehn Nennungen das Actionspektakel "Mad Max: Fury Road" von George Miller. Die Oscar-Trophäen werden am 28. Februar in Hollywood zum 88. Mal vergeben.

In der Königskategorie "bester Film" haben insgesamt acht Werke Chancen auf einen Preis. Dazu gehören auch die deutsche Koproduktion "Bridge of Spies: Der Unterhändler" von Steven Spielberg, das Missbrauchsdrama "Spotlight" und "Der Marsianer".

Das brutale Drama "The Revenant - Der Rückkehrer" über den Überlebenskampf eines Pelztierjägers (DiCaprio) hat außerdem Chancen auf eine Trophäe in Kategorien wie bester Hauptdarsteller, bester Nebendarsteller und die beste Regie. Hinzu kommen Nominierungen wie für die Kamera und den Schnitt.

Für die Regie sind neben George Miller ("Mad Max") und Alejandro G. Iñárritu ("The Revenant") auch Tom McCarthy für "Spotlight", Lenny Abrahamson für "Room" und Adam McKay für "The Big Short" nominiert.

Als beste Hauptdarsteller gehen Leonardo DiCaprio, Matt Damon, Bryan Cranston, Eddie Redmayne und Michael Fassbender ins Rennen. In der Kategorie "beste Hauptdarstellerin" sind es Cate Blanchett, Charlotte Rampling, Jennifer Lawrence, Saoirse Ronan und Brie Larson.

Kritik erntete die Filmakademie für ihre Wahl weißer Darsteller: Zum zweiten Mal in Folge wurden 20 weiße und kein afroamerikanischer Darsteller nominiert. Das Rap-Biopic "Straight Outta Compton" wurde für das Drehbuch nominiert, das aber auch von Weißen geschrieben wurde. Fans machten ihrem Unmut unter dem Twitter-Hashtag #OscarsSoWhite Luft. Die Verbandsvorsitzende Cheryl Isaacs hatte zuvor versprochen, sich für mehr Vielfalt einzusetzen.

Der deutsche Film "Im Labyrinth des Schweigens" schaffte es nicht in die Oscar-Endrunde. Zu den fünf Anwärtern in der Sparte "nicht-englischsprachiger Film" zählen das Holocaustdrama "Son of Saul" (Ungarn) und "Mustang" (Frankreich) über junge Frauen in der Türkei. Zwei Deutsche könnten am Ende doch gewinnen: der Ausstatter Bernhard Henrich, nominiert für "Bridge of Spies", der, wie der SR gestern meldete, aus Niederwürzbach stammt; Regisseur Patrick Vollrath ist mit seinem Film "Alles wird gut" in der Sparte "Live-Action-Kurzfilm" nominiert. Der Vater-Tochter-Film "Alles wird gut" gewann schon einen Studenten-Oscar und erlebte seine Uraufführung beim Saarbrücker Filmfestival Max Ophüls Preis 2015. Dort wurde er als bestes Werk der Sparte "Mittellanger Film" ausgezeichnet.

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