Ein Löwe für Paula Beer

Venedig · Zum dritten Mal überhaupt hat eine deutsche Schauspielerin einen Darstellerpreis beim Filmfestival in Venedig gewonnen – Paula Beer für ihre Leistung in „Frantz“ von François Ozon. Der Film startet am 29. September bei uns.

"Ich kann nicht glauben, dass ich hier stehe", sagt Paula Beer, als sie beim Filmfest Venedig die Auszeichnung als beste Nachwuchsschauspielerin entgegen nimmt. Es ist die erst dritte Auszeichnung für eine deutsche Darstellerin in der Geschichte des Festivals. Als beste Schauspielerin waren zuvor Katja Riemann (2003/"Rosenstraße") und Lilli Palmer (1953/"Das Himmelbett") ausgezeichnet worden. Die Jury würdigt damit Beers nuanciertes Spiel in dem Drama "Frantz", in dem der Franzose François Ozon von Vergebung und Annäherung verfeindeter Gesellschaften nach dem Ersten Weltkrieg erzählt. Paula Beer spielt eine Frau, die um ihren gefallenen Verlobten trauert, sich dann aber mit einem französischen Soldaten anfreundet.

Die höchste Auszeichnung ging zum ersten Mal in die Philippinen: Regisseur Lav Diaz gewann überraschend den Goldenen Löwen für sein Drama "The woman who left". Sein vierstündiges Drama in Schwarz-Weiß erzählt von Korruption und Armut. "Dies ist für mein Land, für mein Volk, für unseren Kampf und den Kampf um Menschlichkeit", rief Diaz. Der Spezialpreis der Jury ging an das Kannibalendrama "The Bad Batch" der Regisseurin Ana Lily Amirpour. Für das beste Drehbuch wurde Noah Oppenheim ausgezeichnet. Er erzählt in "Jackie" vom Attentat auf den US-Präsidenten John F. Kennedy. Tom Fords Thriller "Nocturnal Animals" erhielt den Großen Preis der Jury. Der deutsche Regisseur Wim Wenders ging mit seiner Peter-Handke-Adaption "Die schönen Tage von Aranjuez" in 3D leer aus.

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