Doku erzählt die Baugeschichte der Elbphilharmonie

Saarbrücken · Ende gut, alles gut? Vielleicht stimmt das ja bei der Hamburger Elbphilharmonie und ihrem Konzertsaal: Dessen prächtige Akustik ließ wohl einigen Orchestermusikern bei der ersten Probe Freudentränen in die Augen steigen. Tränen der Wut oder der Verzweiflung sind aber auch vergossen worden, zumindest in der krisengeplagten Baugeschichte dieses gigantischen Kulturorts am Hafen.

Was da alles geschah, erzählt auf DVD die einstündige Doku "Die Elbphilharmonie - von der Vision zur Wirklichkeit" von Annette Schmaltz. Mit Zeitrafferaufnahmen der Baustelle beginnt sie, mit dem langsamen Wachsen der Philharmonie, und springt dann zurück in die bewegte Historie: immer wieder verschobene Eröffnungen, rapide steigende Kosten, ein geschasster Projektleiter und ein offensichtlich geduldiger Intendant, der zehn Jahre nach Amtsantritt das erste Konzert erlebt. Der flotte Film erzählt komprimiert auch von Schwierigkeiten mit dem Fundament und von den gegenseitigen Schuldzuweisungen zwischen den Architekten und der Baufirma, als die Baustelle ein Jahr stillsteht, weil das Dach nicht stabil zu sein scheint. Oder ist es ein Streit um mehr Geld?

Abseits der bekannten Fakten bietet der Film viele Szenen, die das epische Ausmaß des ganzen Unternehmens deutlich machen. In einem Klanglabor mit bunkergleichen Betonwänden in Rimini (!) etwa wird an der Akustik des Saals gearbeitet - genauer gesagt an der Klang-Reflektion der Sessel. Und die Fenster des Baus werden einem Härtest unterzogen, indem ein 2200-PS-Flugzeugmotor Wassermassen gegen das Glas donnern lässt. Da hat der Bau ganz andere Stürme ausgehalten.

DVD erschienen bei Studio Hamburg.

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