Die zweite Staffel von „White Gold“ Die gut gefönte Skrupellosigkeit

Saarbrücken · Netflix zeigt die zweite Staffel der hinreißend fiesen BBC-Serie „White Gold“.

 Provinz-Casanova und Intrigen-Genie Vincent Swan (Ed Westwick).

Provinz-Casanova und Intrigen-Genie Vincent Swan (Ed Westwick).

Foto: BBC / Polyband

Laut war die Werbefanfare von Netflix nicht zum Start der zweiten Staffel von „White Gold“ – möglicherweise, weil gegen Hauptdarsteller Ed Westwick Anschuldigungen wegen Vergewaltigung erhoben wurden. Als es aus Beweismangel nicht zu Anklagen kam, begannen die verschobenen Dreharbeiten, nun sind sechs neue, knapp halbstündige Folgen zu sehen; sie halten das Niveau der ersten Staffel, die mit Rasanz und derbem (Wort-)Witz von einer Truppe skrupelloser Doppelglasfenster-Verkäufer im England der 1980er Jahre erzählte. Der gut gefönte König der Ruchlosigkeit ist Vincent Swan (Westwick), Experte in Sachen Intrigen, Betrug, Ehebruch und Narzissmus.

In Staffel 2 hat er es zu Wohlstand und Sozialprestige gebracht, das schnell wieder bröckelt, weil er einen seiner undichten Wintergärten (ein neuer Verkaufsschlager) seinen Nachbarn andreht. Auch droht ihm Ungemach, weil ein Konkurrenzunternehmen ein weibliches Verkaufsgenie anheuert, das Swan in Skrupellosigkeit in nichts nachsteht. Dass Swan den verhaltensauffälligen Sohn der ihn protegierenden Gangstergröße des Ortes anstellen muss, macht die Lage nicht einfacher.

Die Irrungen, Wirrungen und Intrigen sind mannigfaltig, aber manchmal scheint sich die Serie bei allem Witz doch etwas im Kreise zu drehen. Da ist es keine schlechte Idee, dass der windige Vincent sich am Ende der Staffel mit seiner mehrfach von ihm betrogenen Gattin nach Spanien aufmacht. Dort lockt eine neue Geschäftsidee: Anteile an Ferienwohnungen verhökern, die vielleicht nie gebaut werden.

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