Neue CDs Die Zwei aus dem Kraftwerk: Ein neues Album von OMD

Saarbrücken · In den 90ern musste man sie abhaken und ignorieren: Da hatte sich das britische Elektro-Duo OMD halbiert und in eine Produktionsstätte aalglatten Pops verwandelt: Verschwunden war der schöne Kontrast zwischen karger Synthetik und Melodieseligkeit („Maid of Orleans“, 1982 eine Nummer eins in Deutschland); zurück blieb nur abgeflachter Designer-Pop für die Großraumdisko („Sailing on the seven Seas“, 1991).

 kul-omd

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Foto: RCA

Immerhin: 2006 fanden Andrew McCluskey und Paul Humphreys wieder zusammen und besannen sich noch einmal auf alte Stärken (und Vorbilder). Das Album „The Punishment Of Luxury“ ist nun das dritte seitdem und klingt mit seinen trocken  klickenden Rhythmen und Sprachfetzen (in „Isotype“) oft wie eine Hommage an die deutschen Kollegen von Kraftwerk. In den besten Momenten strahlt die Musik eine kühle Eleganz aus; manchmal wird es überraschend witzig, wenn zu einem synthetischen Rhythmus in „Art Eats Art“ Maler- und Komponistennamen heruntergebetet werden; kurz schnulzt es banal („One more time“), insgesamt ist das aber ein überzeugendes Album der langlebigen Elektroniker. Apropos: Nächste Woche erscheint ein neues Album von Gary Numan, der OMD 1979 als Vorgruppe engagiert hatte. Mal sehen, ob er sich gut gehalten hat.

Orchestral Manoevres in the Dark: The Punishment Of Luxury (RCA/Sony).

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