Deutscher Kulturrat ist besorgt „Ein rabenschwarzes Kulturjahr“

Berlin · Der Deutsche Kulturrat fordert mehr Hilfen für betroffene Unternehmen – deren Bedrängnis sei „gigantisch“.

     Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats   Foto: Christoph Soeder/dpa

Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats Foto: Christoph Soeder/dpa

Foto: dpa/Christoph Soeder

Der Deutsche Kulturrat sieht 2020 wegen der Corona-Pandemie als ein „rabenschwarzes Kulturjahr“. Seit zehn Monaten seien wichtige Teile des Kulturbereiches im Lockdown, erklärte der Rat am Sonntag in Berlin. In den Sommermonaten hätten einige Einrichtungen unter strengen Auflagen mit deutlich weniger Publikum immerhin zeitweise öffnen können. Die Auswirkungen auf den gesamten Kulturbereich seien dramatisch.

Betroffen seien nicht nur die heruntergefahrenen Einrichtungen selbst sowie Künstler und Unternehmen, sondern auch Kulturliebhaber. „Das zu Ende gehende Jahr war sicher das herausforderndste Jahr in der fast 40-jährigen Geschichte des Deutschen Kulturrates, des Spitzenverbandes der Bundeskulturverbände“, hieß es. Man sei aber froh, dass man „unter den widrigen Umständen trotzdem wichtige Maßnahmen zur Unterstützung des Kulturbereiches in der Corona-Krise“ habe anstoßen können. Dazu gehöre der Einsatz für einen Kulturinfrastrukturfonds. „Auch konnten wir erreichen, dass im neuen Infektionsschutzgesetz die Kultureinrichtungen wie Theater, Museen, Konzerthäuser nicht mehr unter Freizeit subsumiert werden“, hieß es. Kultureinrichtungen seien mehr als Freizeiteinrichtungen; sie dienten etwa auch der Bildung.

Der Kulturrat appelliert an die Bundesregierung, die Arbeitslosenversicherung für Selbstständige „umgehend“ zu reformieren. Darüber hinaus fordert er für 260 000 Unternehmen der Kultur- und Kreativwirtschaft weitere Hilfsmaßnahmen des Bundes. Der Geschäftsführer des Kulturrates, Olaf Zimmermann, betonte, die „Bedrängnis“ sei groß und der künstlerische und ökonomische Schaden „gigantisch“. Wie wenige andere gesellschaftliche Bereiche habe die Kultur ihre Verantwortung in der Pandemie angenommen. „Wir erwarten, dass die Politik uns jetzt nicht im Regen stehen lässt.“

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