Der harte Hund: Oscar-Preisträger George Kennedy ist tot

New York · Überraschend war das, als man George Kennedy ab Ende der 80er Jahre in den "Nackte Kanone"-Komödien sah, als stoischen Kollegen eines strohdummen Polizisten. George Kennedy? In einer durchgedrehten Klamotte?

Kaum zu glauben. Denn bis dahin war der Amerikaner vor allem ein harter Hund der Leinwand, ein Mann des Groben - mit eiserner Handprothese jagte er Cary Grant in "Charade" über die Dächer von Paris, er war beim "Dreckigen Dutzend" dabei und beim "Flug des Phoenix": zwei Klassiker des 60er-Jahre-Männerkinos.

1967 spielte Kennedy, der vor seiner Karriere 16 Jahre beim US-Militär war, den Gegenspieler (und späteren Kompagnon) von Paul Newman im Film "Der Unbeugsame" - damit gewann er einen Nebenrollen-Oscar und musste ab da nicht mehr nur Bösewichte spielen. In den 70ern war er als kerniger Flugzeug-Experte in den "Airport"-Filmen zu sehen, auch in "Erdbeben", später in filmischem Kanonenfutter wie "Delta Force" (neben Chuck Norris), im TV-Dauerbrenner "Dallas" und sogar in einem Wim-Wenders-Film: In "Don't come knocking" (2005) spielte er einen Western-Regisseur. Kennedy, der 2014 im Mark-Wahlberg-Film "The Gambler" seine letzte Rolle hatte, ist am Sonntag in Idaho gestorben; er wurde 91 Jahre alt.

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