Der große Verkannte: DVD über das Leben von Henri Rousseau

Saarbrücken · Manchmal steht die Kunstkritik eben auf dem sprichwörtlichen Schlauch. Zeit seines Lebens verachtete das Feuilleton die Werke Henri Rousseaus mit ihren satten Farben und Dschungeltieren, die der naiven Malerei entsprungen zu sein schienen. Die Verrisse sammelte der Maler (1844-1910) in einem kleinen Büchlein; in der Dokumentation "Der Maler Henri Rousseau oder die Geburt der Moderne" werden die bösesten Passagen genüsslich vorgelesen. Der Maler kann einem heute noch leid tun.

Manchmal steht die Kunstkritik eben auf dem sprichwörtlichen Schlauch. Zeit seines Lebens verachtete das Feuilleton die Werke Henri Rousseaus mit ihren satten Farben und Dschungeltieren, die der naiven Malerei entsprungen zu sein schienen. Die Verrisse sammelte der Maler (1844-1910) in einem kleinen Büchlein; in der Dokumentation "Der Maler Henri Rousseau oder die Geburt der Moderne" werden die bösesten Passagen genüsslich vorgelesen. Der Maler kann einem heute noch leid tun.

Der 52-minütige Film von Nicolas Autheman zeichnet Leben und Werk des Franzosen nach, der aus der Provinz nach Paris kam, dort malte und beim Zoll arbeitete, was ihm den Beinamen "Le douanier" einbrachte. Liebevoll gleitet die Kamera etwa über "Die schlafende Zigeunerin", während ein Text von Jean Cocteau das Gemälde beschreibt und interpretiert. Der Film zeigt viele Werke, verbindet sie mit alten Fotographien von Orten, die Rousseau inspirierten (nicht zuletzt der Pariser Botanische Garten), zeigt Animationen, Stummfilmausschnitte und erklärt viel, ohne spürbar didaktisch zu werden. Eine Doku voller Lust an der kunstvollen Gestaltung und der Kunst an sich.

Auf DVD bei Absolut Medien.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort