Zum Tod von Michel Serres Er wollte Brücken schlagen in die Welt von morgen

Paris · Der französische Philosoph Michel Serres ist gestorben.

Der französische Philosoph Michel Serres wollte die Welt von Morgen vorbereiten. Er wäre gerne die Hebamme der kommenden Welt, erklärte er einmal in einem Interview der französischen Zeitung „Le Figaro“. Denn sein Ziel war es, ein ganzheitliches Wissensverständnis zu schaffen, um auf die Herausforderungen der zeitgenössischen Welt zu reagieren. Im Alter von 88 Jahren ist er am Samstag gestorben, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtete. Seiner Nachwelt hinterlässt er mehr als 50 Werke, in denen er Dualismen aufhebt und für eine Vereinigungsphilosophie plädiert.

Michel Serres war ein Gelehrter mit vielseitigen Kenntnissen in den verschiedensten Gebieten. Sein Credo: „Viele Naturwissenschaftler stellen sich heute überhaupt nicht den ethischen Problemen. Sie verharren innerhalb ihres Forschungshorizonts, ohne an einer Diskussion über diese Probleme interessiert zu sein. Auf der anderen Seite stellen zwar die Philosophen, die ich in Frankreich kenne, Fragen zur Ethik, doch ihr Wissen reicht nicht aus, um gute Fragen zu stellen.“

Viele seiner Bücher und Essays sind in Deutschland erschienen. In „Das eigentliche Übel“ geht es ihm um die schmarotzerhafte Aneignung der Welt durch den Menschen, und in „Erfindet euch neu! Eine Liebeserklärung an die vernetzte Generation“ fordert er, den technologischen Wandel als Chance zu nutzen, um alles neu zu erdenken - angefangen vom Bildungssystem bis zur Gesellschaft.

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