Comedy Gute Unterhaltung, oder so ähnlich

Saarbrücken · Der bayrische Comedien Maxi Gstettenbauer gastierte in der Saarbrücker Congresshalle.

Der bayrische Comedien Maxi Gstettebauer gastierte in der Saarbrücker Congresshalle.
Foto: Sebastian Dingler

Solide Comedy - das ist das, was 270 Zuschauer am Samstagabend im Saal Ost der Saarbrücker Congresshalle von Maxi Gstettenbauer angeboten bekommen. Der 30-jährige Oberbayer, der in Köln lebt, ist ein schlauer Beobachter der heutigen Befindlichkeiten. Etwa wenn er in einem Hipster-Lokal in Berlin vom obercoolen Kellner einen Kaffee erhält, „der wahrscheinlich von pädagogisch geschulten Eichhörnchen gepflückt wurde“. Er selber brauche, was Technik angeht, „immer den allerneuesten Scheiß“, so etwa die kontaktlose Kreditkarte: „Damit kann ich bei Rewe die Bitches beeindrucken.“ Als er fragt, ob jemand im Saal bei der Dating-Plattform Tinder sei, meldet sich nur einer. Da seine Freundin neben ihm sitzt, fragt Gstettenbauer: „Habt ihr euch bei Tinder kennengelernt oder ganz normal im Puff?“ – „So ähnlich“, meint der Zuschauer, womit der Running Gag des Abends geschaffen ist.

Spontan entwirft der Comedian Situationen, in denen diese Antwort verwendet werden könnte: „Angeklagter, haben Sie die Frau mit einem Seil stranguliert? – So ähnlich“. Das überwiegend junge Publikum schüttelt sich vor Lachen.

Nebenbei erfährt das Publikum, wie schwierig es für Comedians ist, bekannt zu werden. So habe Gstettenbauer 1000 Bewerbungen an die Newcomer-Sendung „Nightwash“ geschrieben und sei immer abgelehnt worden, bis er einfach dort hingefahren sei.

Angenehm, dass Gstettenbauer nicht versucht, allzu viele moralische Botschaften ins Programm zu packen.  Nur ab und zu hat der Komiker kleine Hänger. Sein Publikum habe er seit dem letzten Gastspiel in Saarbrücken verdoppeln können – man darf gespannt sein, wie es nächstes Jahr sein wird. Denn das, was Gstettenbauer anbietet, ist prima Unterhaltung, oder zumindest: so ähnlich.

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