CD-Tipp Zupftechnische Offenbarungen eines Altmeisters

Saarbrücken · So wie der spielt keiner, brachte es ein Kritiker auf den Punkt: Claus Boesser-Ferrari zaubert zwischen allen Genres und lässt selbst hartgesottene Kenner verblüfft zurück. Auf dem Album „In Praise of Shadows“ lernt man nicht nur die Klänge, sondern auch die Welt der Geräusche rund um die traditionelle Stahlsaiten-Gitarre oft genug ganz neu kennen – und der Altmeister lässt seine zupftechnischen Offenbarungen mit Hilfe von Hall- und Echokammern in bewusstseinserweiternde Dimensionen wachsen.

Bei dem Live-Mitschnitt vom EnjoyJazzFestival Mannheim 2018 werden Klassiker von Charles Mingus, Pink Floyd, den Beatles oder vom „Winnetou“-Komponisten Martin Böttcher geradezu seziert, und Boesser-Ferrari lässt eigene Noten und Improvisationen in psychedelische Weiten abheben. Ob ausdrucksstarke Melodiebögen oder klangforscherisches Fortissimo, die Handschrift des Gitarristen, Komponisten und Dozenten ist zwingend. Mehr denn je spielt Boesser-Ferrari, Jahrgang 1952, in der allerersten Reihe jener Innovatoren, die der Akustikgitarre Faszinierendes entlocken.

Claus Boesser-Ferrari: In Praise of Shadows. (Acoustic Music Records)

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