Homburger Meisterknzerte Das Dover-Quartet bei den Homburger Meisterkonzerten

Homburg · Ein Glanzpunkt der kammermusikalischen Königsklasse, dem Streichquartett: Zu Gast bei den Homburger Meisterkonzerten war am Donnerstag im Saalbau das Dover-Quartet von der britischen Insel.  Von Samuel Barber kennt man hierzulande meist nur das „Adagio“ in einer der vielen Bearbeitungen, gerne als repräsentative Trauermusik eingesetzt.

Es ist Teil des Streichquartetts op.11, das in seinen Ecksätzen Motorik gegen Elegisches stellt, kraft- und spannungsvoll in postromantischer Manier verarbeitet. Felix Mendelssohn-Bartholdy hat neben einigen Streichquartetten auch vier Einzelsätze hinterlassen, die teils von ihm verworfen oder Übungsstücke zum Fugenschreiben waren. Sie zeigen den typisch Mendelssohnschen Stil von Capriccio bis zur strengen Fuge mit  durchblitzendem Sommernachtstraum.

Heimweh trieb Antonín Dvorák von Amerika wieder in die geliebte böhmische Heimat, wo er sein letztes Quartett in As-Dur vollendete. Dessen freundliche Grundstimmung und eine originelle, stilistische Gestaltung unter Einbeziehung folkloristischer Elemente macht es, so Kritiker Eduard Hanslick, zu etwas „Einzigartigem, dem schwerlich etwas nachwachsen wird“. Was nun macht das Denver-Quartett so einzigartig? Die Violinen von Joel Link und Bryan Lee harmonierten mit samtigem Ton vorzüglich mit der wohligen Fülle der Viola von Milena Pajaro-van de Stadt und der diskreten Eleganz des gepflegt grundierenden Violoncellos von Camden Shaw. Perfekt ist das Zusammenspiel, wie von einem Instrument, geschmückt mit gemeinsamem Vibrato der gleichen Frequenz.

Nicht der Saal musste klanglich gefüllt werden, der kammermusikalische Ton dominierte selbst bei Dvoráks orchestralem Duktus. Keine grellen Farben störten, Durchsichtigkeit, Klangsinnlichkeit, ja Reinheit rundeten die konzentrierten und entspannten Interpretationen. Duke Ellington als Zugabe: „In a sentimental mood“. Großartig, berückend und gar nicht sentimental.

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