Jubiläumsgast bei Ophüls Christiane Paul „bereut nichts“

Saarbrücken · Da merkt man erst, wie lange das schon her ist mit dem Ophüls-Nachwuchsdarstellerpreis für Christiane Paul: Denn die freudige Botschaft hörte sie einst nicht am Handy, sondern in einer Telefonzelle.

           Christiane   Paul beim Ophüls-Festival.  Foto: Oliver Dietze/Festival

      Christiane Paul beim Ophüls-Festival. Foto: Oliver Dietze/Festival

Foto: ffmop / Oliver Dietze/Oliver Dietze

1996 war das, und am Dienstagabend hat die Schauspielerin im Saarbrücker Filmhaus den Film „Ex“ von damals gezeigt – die Geschichte von Jugendlichen zwischen Drogenrausch und Desillusionierung. Mark Schlichters Film habe „seine Brisanz nicht verloren“, sagte Paul, auch wenn man ihm das Alter und eine gewisse Debütfilm-Sperrigkeit anmerke, „es geht um Jugendliche, die gesellschaftlich abgehängt sind“. Bei den Dreharbeiten sei Regisseur Schlichter „nicht immer zimperlich gewesen“, und das Filmfinale habe man erst einige Monate nach den eigentlichen Dreharbeiten aufgenommen: in der  Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin, „mit simulierten Hubschrauberscheinwerfern und Sand, der rumgeschmissen wurde“.

Von Berlin ging es im Gespräch dann nach New York, wo Paul drei Monate im legendären „Actor‘s Studio“ in die Lehre ging, wo, unter anderem, die völlige Identifikation mit der Figur gepredigt wird. Bei Bühnenproben von Szenen aus „Gefährliche Liebschaften“ wurde sie von ihrem Coach angebrüllt, da sie sich in seinen Augen zu sehr am Text, zu wenig am Gegenüber orientiert habe. Lehrreich für Paul, „aber ich habe da gelernt unter Schmerzen“.

Nach ihrer Sicht auf ihre bisherige und weitere Karriere befragt, zog Christiane Paul ein beneidenswertes Fazit: „Ich bereue nichts und schaue fröhlich in die Zukunft.“       

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