Buchmesse und Corona Frankfurter Buchmesse bietet digitales Angebot – kostenfrei

Frankfurt · Der Bund fördert die Entwicklung eines virtuellen Programms bei der kommenden Buchmesse (14. bis 18. Oktober) mit vier Millionen Euro.

 Die Buchmesse findet statt – aber anders als gewohnt.  Foto: Rumpenhorst/dpa

Die Buchmesse findet statt – aber anders als gewohnt. Foto: Rumpenhorst/dpa

Foto: dpa/Frank Rumpenhorst

Die diesjährige Frankfurter Buchmesse (14.-18. Oktober) hat zusätzlich zu den traditionellen Veranstaltungen auf dem Messegelände und in der Stadt auch ein umfangreiches virtuelles Programm entwickelt. Es werde von Verlagen mitgestaltet und könne von Fachbesuchern und Literaturfreunden auf der ganzen Welt in Anspruch genommen werden, sagte der Direktor der Buchmesse, Juergen Boos, am Dienstag. Die kostenfreie Nutzung der digitalen Plattformen und Dienste werde ermöglicht durch eine Förderung der Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) in Höhe von zwei Millionen Euro. Weitere zwei Millionen Euro würden an die Aussteller ausgeschüttet.

„Die Frankfurter Buchmesse 2020 wird eine ganz besondere Messe, eine ‚Special Edition‘“, hob Boos hervor. Digitale Veranstaltungen und Services ersetzten zwar nicht das persönliche Gespräch. Aber in einem Jahr, in dem Aussteller und Fachbesucher aus weiten Teilen der Welt wegen der coronabedingten Reisebeschränkungen nicht nach Frankfurt kommen könnten, seien digitale Formate essenziell.

Nach den Worten von Marketingleiterin Katja Böhne bildet die Website www.buchmesse.de die Plattform, auf der alle digitalen Formate für Fachbesucher und Publikum angeboten werden. Alle Veranstaltungen seien im Online-Veranstaltungskalender zu finden. Verlage könnten auf der Buchmesse-Website, im Online-Ausstellerkatalog, Veranstaltungskalender sowie auf speziellen Themenseiten ihren digitalen Auftritt gestalten. Zudem erhielten sie Zugang zu einer Rechtehandelsplattform und einem Vernetzungs-Tool. Zum Fachangebot gehöre außerdem ein digitales Konferenz- und Fachprogramm, das ebenfalls auf www.buchmesse.de angeboten werde.

Die beiden wesentlichen digitalen Angebote für das Publikum seien das Kulturfestival „Bookfest“ am 17. Oktober mit rund 16 Stunden Programm sowie die ARD-Buchmessenbühne in der Festhalle, sagte der Programmdirektor Lars Birken-Bertsch. Die Bühne werde federführend von der ARD und ihren Anstalten ausgerichtet. Weitere Partner seien unter anderem ZDF, 3sat, ARTE, Deutsche Welle, Deutschlandfunk, „Der Spiegel“ und die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. Das Programm werde per Livestream übertragen. Höhepunkt werde die ARD-Buchmessennacht am Freitag, 16. Oktober, sein, die über alle Kulturprogramme in Deutschland zu erleben sei.

Alle digitalen Publikums- und Fachangebote sollen „kostenfrei nutzbar“ sein, wie Buchmessendirektor Juergen Boos ankündigt. „Es war uns sehr wichtig, unser digitales Angebot kostenfrei zu gestalten, weil es das erste Mal in diesem Ausmaß stattfindet, und wir experimentieren müssen, um eine möglichst große Reichweite zu bekommen“, sagte Boos. Er sprach von einer Weichenstellung für die kommenden Jahre. „Wir sind sicher, dass das Digitale bleiben wird, aber es wird immer eine Ergänzung zur physisch stattfindenden Buchmesse sein.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort