Deutscher Buchpreis Buchpreis: „Es passiert mit Europa Revolutionäres“

Frankfurt · (RP) Wie es die Dramaturgie verlangt, gab es erst die Longlist ums Rennen um den Deutschen Buchpreis, dann die auf sechs Titel geschrumpfte Shortlist, aus der dann der beste deutschsprachige Roman des Jahres im Beisein aller Finalisten verkündet wird. Am Abend wurde in Frankfurt Robert Menasse prämiert.

(RP) Wie es die Dramaturgie verlangt, gab es erst die Longlist ums Rennen um den Deutschen Buchpreis, dann die auf sechs Titel geschrumpfte Shortlist, aus der dann der beste deutschsprachige Roman des Jahres im Beisein aller Finalisten verkündet wird. Am Abend wurde in Frankfurt Robert Menasse prämiert.

Die Jury hat aus anfänglich knapp 200 Titeln jenen Roman geehrt, der von Brüssel und dem EU-Betrieb erzählt (siehe Kritik). „Es passiert mit Europa etwas Revolutionäres. Wir machen es uns aber gar nicht oder zu wenig bewusst – zum ersten Mal werden in einer Stadt die Rahmenbedingungen eines ganzen Kontinents produziert“, sagte jüngst Menasse. Bevor er sich an die Fiktion machte, hatte er zahlreiche Essays über die EU geschrieben. Erst danach schien für ihn der Kopf frei, deren Betrieb zu literarisieren. Die Jury rühmt, wie leichthändig und zugleich tiefgründig voller skurriler Figuren, die man gemeinhin als Eurokraten abtut,  dies gelang.

Am Vorabend der Frankfurter Buchmesse – sie wird heute von Kanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron eröffnet – wurde im Römer ein Bekenntnis zur Literatur abgegeben, zu der auch die übrigen Shortlisttitel gehören: Gerhard Falkners „Romeo oder Julia“, Franzobels „Das Floß der Medusa“, Thomas Lehrs „Schlafende Sonne“, Marion Poschmanns „Die Kieferninseln“ und Sasha Marianna Salzmanns „Außer sich“.

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