Musikkritik Bluesrock auf gut befestigten Wegen

Saarbrücken · Popa Chubby stellt sein neues Album vor und spielt morgen in Kaiserslautern.

 Bluesmusiker Popa Chubby

Bluesmusiker Popa Chubby

Foto: dixiefrog

(tok) Der Satz „Innovationspreise wird dieses Album nicht gewinnen“ ist bewährt, aber mittlerweile gut abgehangen und nicht mehr ganz originell. So gesehen, passt er doppelt gut zu diesem Album, klingt die Musik doch auch gut abgehangen – und wird sich live bestens bewähren, wohl auch morgen in Kaiserslautern. Seit einem Vierteljahrhundert widmet sich Popa Chubby, bürgerlich Theodore Horowitz, dem Blues. Er  legt nun das neue Album „Two dogs“ vor.

Zumindest Blues-Freunde werden es wohl lieben für seine Erdigkeit, für sein Aroma nach Kneipenrauch und Schweiß des anstrengenden Gitarrenspiels wegen – hier zählen eher die Soli und die kernigen Arrangements als die Kompositionen selbst, die nicht welterschütternd sind, sondern den gut befestigten Wegen des Bluesrock folgen. Der Auftakt „t‘s alright“ hängt mit betont eingängigem Refrain, viel „Hey Baby!“ und wenig Raffinesse die Songwriting-Latte nicht allzu hoch; „Rescue me“ im Anschluss ist gutes, aber überraschungfreies Handwerk. Doch das Album berappelt sich langsam und hat in der Mitte einige sehr gute Momente, die eher dem Musiker als dem Autor zuzuschreiben sind. „Shakedown“ erfreut mit nöligen Gitarrenpassagen, während die Ballade „Wound up getting high“ ungewohnt intim klingt. „Clayophus Dupree“ ist ein knapp fünfminütiges, fingerflinkes und dabei sehr lässiges Gitarrengeplänkel – ein Höhepunkt des Albums, das kurz mit Funk liebäugelt (“Me won‘t back down“) und dann mit zwei Live-Coverversionen schließt: „Sympathy for the devil“ schiebt das Original der Stones beherzt in Richtung Blues; Leonard Cohens gerauntes „Hallelujah“ wird hier rauer und handfester präsentiert. Ein gutes Finale

Popa Chubby: Two Dogs (EarMusic). Konzert: Dienstag, 28.November, 20 Uhr, Kammgarn in Kaiserslautern. Vorgruppe: Low Society.

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