Banksy-Bild Geschreddertes Banksy-Bild bald in Baden-Baden

Baden-Baden · Museum Frieder Burda zeigt das Werk ab Anfang Februar und kündigt an, heutige Kunstmarktgesetze thematisieren zu wollen.

(dpa) Das geschredderte Banksy-Bild „Girl with balloon“, das sich im Herbst 2018 nach seiner Versteigerung bei einer Sotheby’s-Kunstauktion durch einen im Rahmen verborgenen Schredder selbst zerstört hatte, kommt nach Baden-Baden: Wie das Museum Frieder Burda mitteilte, wird es dort vom 5. Februar bis 3. März zu sehen sein. „Wir erwarten ein großes Interesse, auch gerade von jungen Menschen und Banksy-Fans“, sagte Museumsdirektor Henning Schaper.

Das Museum will das berühmte Bild nicht einfach nur zur Schau stellen, sondern dem Anliegen Banksys nach „Demokratisierung der Kunst“ Rechnung tragen. „Wir diskutieren gerade, wie wir das Werk möglichst vielen zugänglich machen können“, so Schaper. Die Präsentation soll von einem Symposium begleitet werden. Außer Hintergründen zur Intention des seine Identität bis heute nicht preisgebenden britischen Streetart-Künstlers sollen die Gesetze der heutigen Kunstwelt beleuchtet werden, die eine „Wertexplosion“ solcher Werke ermöglichen. Das Bild „Girl With Balloon“ war bei der Auktion für umgerechnet knapp 1,2 Millionen Euro an eine europäische Sammlerin verkauft worden. Banksy hatte die Zerstörung auf seinem Instagram-Account als von langer Hand geplante Kritik am Kunstmarkt dargestellt. Sotheby‘s feierte das zerstörte Bild als „erstes Kunstwerk der Geschichte, das während einer Auktion live entstanden“ sei. Demnach habe er in der Auktion kein Kunstwerk zerstört, sondern eines geschaffen.

Das geschredderte Bild heißt seitdem „Love is in the Bin“ („Die Liebe ist im Eimer“). Banksy, der aus Bristol stammen und Ende der 90er Jahre nach London gekommen sein soll, machte sich mit gesellschaftskritischen, oft kontroversen Motiven weltweit einen Namen.

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