Er ist so etwas wie der Zehnkämpfer unter den Spitzengeigern: Daniel Hope. Naheliegend, dass er sich in der Klassik tummelt. Geliebt vom Publikum, von Kritikern gerühmt und preisgekrönt. Fünf Mal bekam er den Echo-Klassik. Der aus Durban stammende Musiker arbeitet aber gerne auch genreübergreifend etwa mit Schauspielern zusammen, spielt Jazz. Ein offener Geist, der 43-Jährige, und ein so kluger wie anregender Gesprächspartner.

Wer einen wie ihn zu den Gästen seines Festival zählt, gar als "artist in residence", bräuchte eigentlich gar keine weiteren Gäste mehr. Trotzdem hat das Internationale Musikfestival im luxemburgischen Echternach vom 9. Juni bis zum 14. Juli aber noch deutlich mehr zu bieten. Benedikt Fohr, hauptamtlich Orchestermanager der Deutschen Radio Philharmonie in Saarbrücken, und seit drei Jahren künstlerischer Leiter des kleinen luxemburgischen Festivals, setzt im Programm dieses Jahr Akzente bei der Kammermusik. Pianist Igor Levit spielt im Trifolion (15. Juni) Beethovens Klaviersonaten Nr. 30, 31 und 32. Die herausragende Hamburger Sopranistin Mojca Erdmann und das Delian Quartett fächern ein Programm rund um Apollon, den Gott der Künste, auf - mit einem Schwerpunkt auch auf zeitgenössischen Kompositionen (24. Juni). Und das Delian Quartett packt am Sonntagmorgen (25. Juni) auch noch ein musikalisches Überraschungsei für Kinder aus. Zudem ist das Tonart Orchester aus Düsseldorf zu Gast (17. Juni) mit Werken von Milhaud bis Piazzolla. "Wir haben versucht, das Programm noch etwas zu straffen, zu konzentrieren", sagt Fohr. Auf dass es noch mehr als 6000 Besucher wie in den Vorjahren werden. Das könnte etwa dank der Open Airs glücken. Dafür zeichnet allerdings vor allem Fohrs Co-Leiter, der Dirigent Gast Waltzing verantwortlich. Der ist für den Jazz-Part im Programm zuständig. Für den 12. Juli hat er das Carmen Souza Quartett zum Freiluftkonzert eingeladen. Tags darauf kommt der schwedische Star-Posaunist Nils Landgren.