Streitfall „Explodierende Baukosten“ Architekturmuseum hinterfragt Theaterbauten

Frankfurt · (dpa) Seit Monaten wird in Frankfurt über Sanierung oder Neubau von Theater und Oper debattiert. Die Kosten werden von Gutachtern auf fast eine Milliarde Euro geschätzt – das wäre Rekord in Deutschland. Das Deutsche Architekturmuseum (DAM) in Frankfurt begleitet nun die Debatte mit einer Ausstellung im europäischen Vergleich. Der Umbau historischer Anlagen sowie spektakuläre Neubauten werden ab morgen bis 13. Mai gezeigt.

(dpa) Seit Monaten wird in Frankfurt über Sanierung oder Neubau von Theater und Oper debattiert. Die Kosten werden von Gutachtern auf fast eine Milliarde Euro geschätzt – das wäre Rekord in Deutschland. Das Deutsche Architekturmuseum (DAM) in Frankfurt begleitet nun die Debatte mit einer Ausstellung im europäischen Vergleich. Der Umbau historischer Anlagen sowie spektakuläre Neubauten werden ab morgen  bis 13. Mai gezeigt.

 Unter dem Motto „Große Oper – viel Theater?“ zeigt man Beispiele etwa aus Berlin, Dresden, Köln, Hamburg, London, Paris, Kopenhagen, Oslo und Athen. Man geht nicht nur der Architektur und den Kosten nach, sondern auch der Frage, welchen Beitrag Kulturbauten zur Stadtentwicklung leisten. Opern oder Theater sind mit ihren riesigen Backstage-Bereichen heutzutage hochkomplexe Gefüge. Die diffizile Technik von Belüftung und Klimaanlage kann bei schwer überschaubaren Sanierungsfällen wie dem Schauspiel Köln die Kosten in unendliche Höhen treiben. Statt ursprünglich rund 250 Millionen soll der Umbau in Köln jetzt mehr als 550 Millionen verschlingen. Die Eröffnung ist für 2022 geplant – sieben Jahre später als geplant.  „Eine Kultur der Verschleierung“ nennt DAM-Direktor Peter Schmal das öffentliche Bauen in Deutschland, weil man die tatsächlichen Kosten nie angemessen beziffere. Dafür trage in der Regel der „öffentliche Bauherr“ die Verantwortung.

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