Alte Liebe muss nicht überraschen: Neues von The Divine Comedy

Saarbrücken · Wer das Schaffen von Neil Hannon mit seiner Band The Divine Comedy über die vergangenen zehn Alben verfolgt hat, könnte sich beim neuen, "Foreverland", an eingefahrene Beziehungen erinnert fühlen: Viele Rituale, wenig Überraschungen. Der Dandy aus Nordirland croont sich geschmeidig durch zwölf Stücke, die sich zu einer ganz eigenen Melange aus Chanson und Twee- und Chamber-Pop verbinden. Alles geht leicht ins Ohr, ist gewohnt ausgefeilt arrangiert und üppig instrumentiert: Flöte & Banjo, dazu Bläser & Glocken, Klavier, Cembalo, viele Streicher und was der Fundus sonst so hergab. Hannons Betrachtungen der Liebe und deren Ende wirken gern etwas aus der Zeit getrudelt. Am schönsten sind die bitter-süßen Momente: der Titelsong etwa, stellenweise ein dunkler Shanty mit Schifferklavier, Meeresrauschen, Männerchor. Vor allem aber "To The Rescue", das melancholisch zur Rettung ruft. Dass eine alte Liebe kaum überraschen kann, heißt ja nicht, dass man sich bei ihr nicht bestens aufgehoben fühlt.

The Divine Comedy: Foreverland (Divine Comedy Records).

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