The King’s Singers in St. Ingbert A-Cappella auf allerhöchstem Niveau

St. Ingbert · Es ist müßig, nach einem Konzertabend wie diesem etwa gesangstechnische Aspekte wie Vokalausgleich, Stimmsitz oder Artikulation zu besprechen, denn das Ausmaß an Perfektion, mit welcher „The Kings’s Singers“ am Freitag in St. Ingbert auftraten, war schlichtweg beeindruckend. Als eines der meistgefragten Vokalensembles der Welt haben die sechs Herren sich bekanntermaßen ein breitgefächertes Repertoire erarbeitet, wobei ihr unverkennbar astreiner „Sound“ als das verbindende Element eindrucksvoll zur Geltung kommt.

In der Pfarrkirche St. Hildegard trumpften sie erst mit der Synthese aus geistlichen Renaissance- und spätromantischen Vokalwerken sowie im zweiten Konzertteil mit dem Brückenschlag vom Volkslied hin zu Populärmusik à la „Close Harmony“ auf. Max Reger, der Jubilar des letzten Jahres, wurde dabei im Nachhinein nochmals gewürdigt. Sein „Nachtlied“ bildete exemplarisch ab, wie die Künstler der sich windenden Harmonik ungebrochen sich ein Maximum an Ausdruck abrangen. Im Gegensatz zu Regers fabulierendem, doch allzuoft beschwertem Stil offenbarten sich die „Quatre motets sur des thèmes grégorians“ des französischen Organisten Maurice Duruflé als schillernde Klangreigen, fast schwerelos stand das „Ubi caritas“ im Raum. Friedrich Silchers „Ännchen von Tharau“ bestach mit der vollendeten Einfachheit eines volkstümlichen Liebeslieds, geriet dabei nie substanzlos oder gar flach.

Die einnehmende Vitalität der Einzelstimmen bei schier grenzenloser Leibhaftigkeit prägten auch Jazz-Klassiker wie „My Funny Valentine“ oder „Down By The Riverside“, frenetisch bejubelt vom Publikum. Ein fürstlicher Genuss!