Corona-Maßnahmen Weitere Bundesländer führen Maskenpflicht ein
Stuttgart · Nachdem Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Bayern sowie einige Städte bereits eine Maskenpflicht beschlossen haben, gelten ähnliche Regelungen demnächst auch in Baden-Württemberg, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein, Thüringen, Hamburg, Berlin und Hessen.
Baden-Württemberg führt nun angesichts der Coronavirus-Epidemie eine Maskenpflicht ein. Ab diesem Montag müssen Mund und Nase beim Einkaufen und im Nahverkehr bedeckt sein, wie Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Dienstag in Stuttgart sagte. Damit sei aber kein medizinischer Mundschutz gemeint, es gehe nur um einfache Mund-Nasen-Bedeckung. „Notfalls tut es auch ein Schal“, sagte Kretschmann. Man habe festgestellt, dass sich zu wenige Menschen an die bislang geltende dringende Empfehlung zum Tragen von Masken halten, begründete Kretschmann den Schritt.
Auch Sachsen-Anhalt kündigte am heutigen Dienstag an, eine Maskenpflicht einzuführen. Die Maßnahmen gelten für den ÖPNV sowie für das Einkaufen und gelten ab Donnerstag um 0 Uhr, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen in Magdeburg erfuhr. Zuvor hatte die „Mitteldeutsche Zeitung“ darüber berichtet.
Als nächstes Bundesland zieht auch Schleswig-Holstein bei der Maskenpflicht nach. Dies kündigte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) am Dienstag an. Das Kabinett werde an diesem Mittwoch beschließen, das Tragen einer Mund-Nasen-Abdeckung beim Einkaufen und in öffentlichen Verkehrsmitteln vom Mitttwoch, 29. April, an zur Pflicht zu machen.
Auch Thüringen und Hamburg kündigten am Dienstag eine Maskenpflicht an. In Thüringen wird die Pflicht ab Freitag im ÖPNV und beim Einkaufen gelten. Das beschloss die Landesregierung heute in Erfurt. In Hamburg gelt die Maskenpflicht ab Montag. Das kündigte Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) an. Sie gilt neben dem ÖPNV und dem Einzelhandel auch auf Wochenmärkten. Die bisherigen Empfehlungen zum Tragen von Masken gegen die weitere Ausbreitung der Corona-Pandemie hätten nicht ausreichend gefruchtet, sagte Tschentscher am Dienstag in Hamburg.
Als das sechste Bundesland am Dienstag führt nun auch Berlin eine Maskenpflicht ein. Sie gilt ab kommender Woche in ÖPNV, soll aber erst einmal nicht im Einzelhandel gelten.
Auch Hessen will im Kampf gegen das Coronavirus eine Maskenpflicht einführen. Diese solle für Geschäfte und den öffentlichen Nahverkehr gelten, sagte ein Regierungssprecher auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag in Wiesbaden. Zuvor hatte der Rundfunksender Hit Radio FFH über die Pläne berichtet.
Sachsen hat bereits eine Maskenpflicht eingeführt, Mecklenburg-Vorpommern und Bayern wollen in der kommenden Woche nachziehen. Eine bundesweit einheitliche Linie gibt es bislang nicht: Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten hatten sich vergangene Woche nur darauf verständigt, das Tragen sogenannter Alltagsmasken in Bussen und Bahnen sowie im Einzelhandel dringend zu empfehlen.
Die gleiche Empfehlung hatte auch der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) ausgesprochen. Unwahrscheinlich scheint eine solche Regelung allerdings auch im Saarland nicht mehr: „Eine Maskenpflicht in der Öffentlichkeit kann bei weiteren Erleichterungen von Schutzmaßnahmen dabei sicherlich hilfreich sein“, sagte Hans am Montag.
