Nach Frühgeburt Josephine Ortleb und Sohn weiter in Klinik – SPD will „um jede Stimme kämpfen“

Die Nachricht kam überraschend. Die SPD-Bundestagsabgeordnete und Saar-Direktkandidatin Josephine Ortleb sagt ihre restlichen Wahlkampftermine ab. Der Grund ist ein sehr persönlicher. Eine Frühgeburt, nach der sie selbst und ihr Sohn noch immer im Krankenhaus liegen.

Josephine Ortleb und ihr Sohn weiter in Klinik – SPD will kämpfen
Foto: BeckerBredel

„Alle Eltern mit Frühgeborenen wissen, wie sich Sorgen um das Kind und Erstaunen und Glück über den kleinen Erdenbürger in den ersten Tagen abwechseln“, schrieb Josephine Ortleb am Donnerstag in einer Mitteilung, in der sie die Frühgeburt ihres Sohnes bekanntgab. Die Nachricht kam für die meisten völlig überraschend.

Auch für Ortlebs Partei, die SPD. Die Bundestagsabgeordnete und Direktkandidatin für den Wahlkreis Saarbrücken sagte alle restlichen Wahlkampftermine ab. Vor allem ist aber die Sorge um Ortleb und ihren Sohn gerade groß. Wie geht es der Saar-Direktkandidatin? „Sie ist nach wie vor im Krankenhaus, genau wie ihr Sohn. Im Moment können wir leider nicht sagen, wie lange noch“, erklärt die Landesvorsitzende der Jusos und Büroleiterin von Ortleb, Kira Braun, auf Anfrage der SZ.

Erst im August gab Josephine Ortleb ihre Schwangerschaft bekannt

Wie die Direktkandidatin selbst mitteilte, litt sie an einer schweren Infektion, die zu der Frühgeburt führte. Um welche Infektion es sich handelte, dazu wollte sich die Partei am Donnerstagmittag nicht äußern. „Auch in welchem Monat der Schwangerschaft sie war, wollen wir nicht preisgeben“, erklärt Kira Braun der SZ. Ortleb hatte im August ihre Schwangerschaft bekanntgegeben.

Ihre Konkurrentin im Wahlkreis Saarbrücken, Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU), drückte auf Facebook ihr Mitgefühl aus: „Liebe Josephine Ortleb, die Nachricht macht mich sehr traurig“, schrieb sie. „Es gibt Wichtigeres als Wahlkampf und Politik. Ich wünsche viel Kraft und drücke ganz fest die Daumen. Bin in Gedanken bei Euch!“ Unter dem Facebook-Post haben sich bereits mehrere hundert Kommentare gesammelt, in denen Menschen ihr Kraft wünschen.

Annegret Kramp-Karrenbauer und Heiko Maas melden sich auf Social Media

Auch Bundesaußenminister und SPD-Bundestagsdirektkandidat im Wahlkreis Saarlouis, Heiko Maas, schrieb in einer der SZ vorliegenden Mitteilung an Ortleb: „Das Wichtigste im Leben sind die eigenen Kinder. Liebe Fine, deshalb alle Kraft und alles Glück der Welt für Euch beide jetzt. Alles andere ist gerade nebensächlich. Und ja, Ihr habt noch viel vor Euch, auf das Ihr Euch gemeinsam freuen könnt. Das wünsche ich Euch so sehr.“

Das Büro von Josephine Ortleb ließ daraufhin wissen: „Wir freuen uns über die große Anteilnahme aus der Politik, der eigenen Partei und den Bürgerinnen und Bürgern, die für Josephine Ortleb eine schöne Unterstützung in den kommenden Tagen und Wochen sein wird.“

Wie geht es jetzt weiter? „Der Wahlkampf geht natürlich trotzdem weiter, ohne dass Josephine Ortleb weiter Termine wahrnimmt“, sagt Kira Braun zur SZ. „Josephine Ortleb muss sich erst einmal zurückziehen. Vor der Wahl wird sie auf keinen Fall wieder öffentlich auftreten. Sie legt den Fokus jetzt auf ihre Gesundheit und auf die ihres Sohnes. Den Wahlkampf werden ihr Team und die Partei weiter für sie übernehmen und selbstverständlich trotzdem um jede Stimme kämpfen und für sie werben. In den nächsten Tagen braucht sie ihre Ressourcen und Kräfte für etwas anderes.“

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