Museums-Fassade: Positive Reaktionen im Ausschuss

Saarbrücken · Gestern hat sich im Kulturausschuss des Saar-Landtags etwas sehr Seltenes und Unerwartetes ereignet: Erstmals seit Jahren gab es keine Konfrontation mit der Landesregierung in Sachen Saarbrücker Museums-Erweiterungsbau (Vierter Pavillon) und anschließend auch keine Empörung über die "Kostenexplosion".

Piraten und Grüne rügten zwar im Nachgang zur Sitzung, in der Kulturminister Ulrich Commerçon (SPD ) selbst Bericht erstattete, es fehle schon wieder eine "differenziertere Kostenauflistung" für das jetzt mit 39 Millionen Euro Endkosten kalkulierte Projekt. Von "Ungenauigkeit" und der Fortführung der "Kostenverschleierung" war die Rede. Die Summe selbst wurde jedoch nicht kritisiert. Klaus Kessler (Grüne) forderte den Minister lediglich auf, alle Spielräume des Sparens zu nutzen. Vielleicht könne man nur die Fassade beschriften und die Bodenplatten ungraviert lassen.

Als anerkennenswert wurde von den Abgeordneten registriert, dass Commerçon bekräftigte, einen Kommunikationsfehler begangen zu haben, als er kürzlich die noch nicht final abgestimmte Fassaden-Idee vorstellte, die Landtagsdebatte vom 9. April aufzudrucken. Während Isolde Ries (SPD ) betonte, der Künstler Michael Riedel brauche "alle Freiheiten, und man sollte sie ihm auch geben", erklärte Thomas Schmitt (CDU ), er würde es begrüßen, "wenn Riedel von der Textidee abrücken würde". Die optische Gesamtanmutung sei jedoch sehr gelungen. Auch für Barbara Spaniol (Linke) wirkt die neue Fassade "ästhetisch sehr ansprechend". Doch sie wünscht sich einen Text, der näher an die Kunst heranführe.

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