Mondsüchtig

Saarbrücken. "Der November ist der Monat des Jazz in Saarbrücken". Bürgermeister Kajo Breuer unterstrich zum Start von Jazz Transfer die Verbundenheit der Stadt mit dem Festival und dem Jazz Syndikat um Marlene Krieger

Saarbrücken. "Der November ist der Monat des Jazz in Saarbrücken". Bürgermeister Kajo Breuer unterstrich zum Start von Jazz Transfer die Verbundenheit der Stadt mit dem Festival und dem Jazz Syndikat um Marlene Krieger. Unter dem Motto "Liebeslieder" hatte der künstlerische Leiter Wolfgang Krause im vollbesetzten Rathausfestsaal zur Ouvertüre des sechsten Jahrgangs am Freitag zwei Sanges-Ladies zu ihrer Deutschlandpremiere eingeladen. Mit rauchig-bluesigem Timbre zitierte Sarah Lenka aus dem Repertoire von Billie Holiday bis Dinah Washington: Das ging unter die Haut. In perfektem US-Englisch hauchend, gurrend, schluchzend und leidend, würde die Französin eher in einen New Yorker Club passen denn nach Paris. In einen aus vergangenen Zeiten freilich, spielten doch auch die Mitmusiker um Florent Gac (Piano) und Jerome Etcheverry (Trompete) erfreulich altmodisch auf. Starke Geschmackssache war hingegen Lenks Bühnengebaren: Ihren Manierismen als mondsüchtiges Nymphchen war Ironie selten anzumerken.Ganz anders die in England geborene Dvora Davis: Fröhlich, vital, immer zu ein paar Tanzbewegungen aufgelegt und mit gewinnendem Lächeln - die Wahl-Niederländerin schien die Welt umarmen zu wollen. Davis' erfrischende Natürlichkeit und ihr eleganter Gesang wurden höchst abwechslungsreich von den feinnervigen wie energischen Begleitern unterstützt - zusammen bewahrte das den oft mainstreamigen Mix zwischen Jazz, Latin und Funky-Touch erfolgreich vor Beliebigkeit. uhrNächste Termine: Heute treten das Anne Paceo Trio und das Makiko Hirabayashi Trio mit Marilyn Mazur auf; morgen Jean-Marie Machado & Andy Sheppard sowie das Miguel Zenón Quartet (jeweils ab 20 Uhr, Funkhaus Halberg). Info: www.jazz-syndikat.de

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