Mörsdorf trotz Abstiegsplatz gelassen

Saarbrücken. Eine Studie der Berliner Agentur für Erneuerbare Energie, wonach das Saarland im Bundesländervergleich bei der Erzeugung klimafreundlicher Energie am schlechtesten abschneidet (wir berichteten), hat gestern einen Kritik-Hagel von Opposition und Umweltparteien auf die Landesregierung verursacht. Doch Landesumweltminister Stefan Mörsdorf (CDU) stellte die Studie infrage

Saarbrücken. Eine Studie der Berliner Agentur für Erneuerbare Energie, wonach das Saarland im Bundesländervergleich bei der Erzeugung klimafreundlicher Energie am schlechtesten abschneidet (wir berichteten), hat gestern einen Kritik-Hagel von Opposition und Umweltparteien auf die Landesregierung verursacht. Doch Landesumweltminister Stefan Mörsdorf (CDU) stellte die Studie infrage. "Das Ergebnis stimmt mitnichten", sagte Mörsdorf vor der Landespressekonferenz. Auch er sei zunächst "erschrocken" gewesen über den letzten Platz des Saarlands. Doch als er sich die Studie angesehen habe, sei er wieder "ganz relaxt" gewesen. "Wo es messbare Fakten gibt, sind wir in der Spitzengruppe", sagte Mörsdorf. Er zählte dazu etwa die Photovoltaik, die Zunahme der Windstromerzeugung oder die Forschung. Zudem gebe es genügend Biodiesel-Tankstellen im Saarland, was jedoch von Insidern bestritten wird. Mörsdorf machte die Befragung von Fachverbänden für das schlechte Ergebnis verantwortlich. SPD-Fraktions-Vize Ulrich Commerçon sprach dagegen von einem "kompletten Versagen dieses Umweltministers". Mörsdorf habe in neun Jahren als angeblich ambitionierter Mann für Umwelt "nichts auf die Reihe gebracht". Die FDP-Fraktion sah Nachholbedarf bei Biomasse-Kraftwerken. Grünen-Fraktionschef Hubert Ulrich betonte: "Neun Jahre Mörsdorf sind neun verlorene Jahre für Klimawandel und Erneuerbare Energien gewesen." Die Grünen forderten eine Konferenz zur Energiezukunft des Landes. Der BUND-Landesverband Saar warf der Landesregierung vor, weiter auf schmutzige Kohlekraftwerke zu setzen und die Entwicklung der Erneuerbaren Energie verschlafen zu haben. Dabei sei eine Vollversorgung mit klimafreundlicher Energie bis 2030 zu schaffen. dik

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort