Mobile Spiele sind der Renner

Köln. Über Spiele fürs Handy haben sie bei Sony immer ein wenig die Nase gerümpft. Der kleine Bildschirm, die unpräzise Steuerung über den Touchscreen - mit einer mobilen Konsole wie der Playstation Vita aus eigenem Hause sei das nicht zu vergleichen, lautete das Mantra des japanischen Konzerns

Köln. Über Spiele fürs Handy haben sie bei Sony immer ein wenig die Nase gerümpft. Der kleine Bildschirm, die unpräzise Steuerung über den Touchscreen - mit einer mobilen Konsole wie der Playstation Vita aus eigenem Hause sei das nicht zu vergleichen, lautete das Mantra des japanischen Konzerns. Jetzt will Sony einige seiner Klassiker für Smartphones herausbringen: Ab Herbst soll der Dienst Playstation Mobile auf Android-Geräten laufen. Auf der Gamescom Köln wurden neue Kooperationspartner angekündigt.Mobile Spiele sind der große Trend der Messe. Der Absatz von Smartphones und Tablet-Computern boomt. Diese dienen immer öfter als Pausenfüller: Laut einer Umfrage der Unternehmensberatung Deloitte spielt jeder dritte Handynutzer in Deutschland (32 Prozent) mit dem Mobiltelefon. Die Spiele punkten mit einem bequemen Zugang über Apps und dank Touchscreens mit einer einfachen Bedienung. "Smartphone-Nutzer sind daran gewöhnt, Geld auszugeben, zum Beispiel für Apps", sagt Jens Begemann, Chef der Berliner FirmaWooga. Das gelte besonders für iPhone und iPad: "Apple hat die Bezahlung optimiert", sagt Begemann. Dank niedriger Entwicklungskosten für mobile Spiele konnten viele kleine Anbieter vormachen, wie es geht. Auch Spiele-Riesen, die mit einem einzigen Blockbuster Hunderte Millionen Dollar verdienen können, wollen vom Boom profitieren.

Dank immer schnellerer Prozessoren und brillanter Displays eignen sich Smartphones und Tablets auch für aufwändige Spielgestaltungen.

Immer bessere Spiele für Smartphone und Tablet: Dieser Trend könnte den mobilen Konsolen wehtun. Sony und Nintendo betonen, dass ihre Geräte für Gamer entwickelt worden seien und über ausgefeilte Steuerungsmöglichkeiten verfügten, mit denen ein Touchscreen nicht mithalten könne. Und gerade die Zwischendurch-Spiele sprechen eine neue Zielgruppe an, die sich keine Konsole kaufen würde. Doch der Abstand schrumpft. Hardware-Hersteller protzen mit immer potenteren Konsolen. Neues Zubehör rüstet mobile Geräte um Steuerungsmöglichkeiten auf, die jenseits von Drücken und Wischen liegen. dpa

Hintergrund

Mit einem Ausstellerrekord hat die Computerspielemesse Gamescom in Köln ihre Tore geöffnet. Mehr als 600 Unternehmen zeigen Software, Geräte und Zubehör für die interaktive Unterhaltung. Ab heute bis Sonntag ist die Gamescom fürs Publikum geöffnet. Die Veranstalter rechnen mit 250 000 Besuchern. Heute und morgen öffnet die Messe jeweils um 10 Uhr, am Wochenende um 9 Uhr. dapd/red

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