Mittelständler loben Standortpolitik

Stuttgart/Saarbrücken. Deutschlands Mittelstand ist einer Studie zufolge mit der bundesweiten Standortpolitik so zufrieden wie seit Jahren nicht. 87 Prozent der Mittelständler bewerten das politische Klima in Deutschland positiv, fast jeder Dritte (30 Prozent) sieht derzeit sogar überhaupt keine Probleme

Stuttgart/Saarbrücken. Deutschlands Mittelstand ist einer Studie zufolge mit der bundesweiten Standortpolitik so zufrieden wie seit Jahren nicht. 87 Prozent der Mittelständler bewerten das politische Klima in Deutschland positiv, fast jeder Dritte (30 Prozent) sieht derzeit sogar überhaupt keine Probleme. Das geht aus einer im Januar durchgeführten Repräsentativ-Umfrage der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young unter rund 3000 Unternehmen (53 im Saarland) hervor. Die Zustimmung zur Politik ist damit auf dem höchsten Stand seit dem Jahr 2003, als das "Mittelstandsbarometer" erstmals vorgelegt wurde.Nicht nur die Bundesregierung erhält insgesamt bessere Noten als in den Vorjahren - auch in den Ländern steigt die Zustimmung erkennbar an. Besonders gut schneidet in diesem Jahr Baden-Württemberg ab, das in drei von fünf Kategorien den ersten und in den übrigen beiden den zweiten Platz belegt. Daneben sicherten sich Bayern und das Saarland besonders häufig vordere Plätze. So ist in keinem anderen Bundesland die Zufriedenheit der Mittelständler mit der regionalen Infrastruktur- und Bildungspolitik höher als an der Saar: 91 beziehungsweise 86 Prozent der befragten Unternehmen äußerten sich positiv. Noch im Vorjahr hatte das Saarland in beiden Kategorien deutlich schlechter abgeschnitten und lediglich die Plätze elf und neun belegt. Ebenfalls einen großen Schritt nach vorne hat das Saarland beim Vergleich in Sachen Förderpolitik gemacht. Hier verbesserte sich das Land vom vorletzten auf den zweiten Platz, den es sich mit Sachsen-Anhalt und Bayern teilt; Baden-Württemberg führt die Rangliste an. Und auch bei der regionalen Mittelstandspolitik kletterte das Saarland nach oben, von Platz sieben auf Rang vier hinter Baden-Württemberg, Hamburg und Bayern. "Das Saarland ist der Aufsteiger des Jahres im Standort-Ranking", lautet das Fazit der Studie. Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) bezeichnete die Umfrage gestern als "hervorragendes Zeugnis". Das Ergebnis sei ein weiterer Imagegewinn für das Land und helfe, die Attraktivität des Standorts im bundesweiten Wettbewerb hervorzuheben.

Getrübt wird der durchweg positive Gesamteindruck allerdings von der Einschätzung der allgemeinen regionalen Rahmenbedingungen. Diese werden von den Mittelständlern im Saarland weniger gut bewertet als im Rest der Republik. Im Ländervergleich rutschte das Saarland nach Rang zwölf im Vorjahr weiter ab und rangiert nun auf Platz 14. Während die allgemeinen Rahmenbedingungen hierzulande von 86 Prozent als gut oder eher gut bezeichnet werden, liegt der Bundesdurchschnitt bei 90 Prozent. Besonders gut sind die Bedingungen für mittelständische Unternehmen den Angaben zufolge in Bayern, Thüringen und Baden-Württemberg, besonders schlecht in Bremen und Mecklenburg-Vorpommern. dpa/tho

"Das Saarland ist der Aufsteiger des Jahres im Standort-Ranking."

Fazit des "Mittelstandsbarometers"

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