Homburg. Die Homburger Firma Theiss Naturwaren ist weiterhin auf Wachstumskurs. Am Donnerstag wurde eine neue Misch- und Homogenisierungsanlage für die Herstellung von Salben, Gelen, Cremes, Pasten und Zahnpasta offiziell in Betrieb genommen (Investitionssumme eine Million Euro). Mit ihr kann die bisherige Fertigung verdoppelt werden. Fünf Tonnen Creme kann man an der Maschine in einer Schicht herstellen. Stark gewachsen ist unter anderem die Nachfrage nach der Zahncreme mit dem Markennamen Lacalut - vor allem in Osteuropa. Sie wird in der neuen Fertigungshalle der Homburger Firma in Tuben abgefüllt. "In Russland, der Ukraine sowie in anderen osteuropäischen Ländern sind wir fast in jedem Supermarkt zu finden", erläutert Giuseppe Nardi, der neben Firmengründer Peter Theiss die Geschäfte des saarländischen Unternehmens führt. Allein in Russland sind inzwischen 500 der 2000 Mitarbeiter von Dr. Theiss beschäftigt, die dafür sorgen, dass der Vertrieb in dem Riesenland funktioniert. Im Jahr 1990 "haben wir diese Märkte schon ins Visier genommen", erläutert Nardi. Die Marke Lacalut hat Dr. Theiss im Jahr 2000 dem Pharma-Unternehmen Boehringer-Ingelheim abgekauft. Pro Jahr werden rund 65 Millionen Tuben produziert. Die Zahncreme-Familie steuert inzwischen 45 Prozent zum Umsatz der Dr. Theiss-Gruppe bei. Lacalut wird sowohl in Apotheken, aber auch in Supermärkten verkauft. Die anderen Dr. Theiss-Produkte werden nur über Apotheken vertrieben. Das Sortiment umfasst die Marken Dr. Theiss Naturwaren, Medipharma Cosmetics (seit 2002) und Allgäuer Latschenkiefer (seit 2005). Medipharma Cosmetics steht zum einen für eine stetig wachsende Pflegeserie, die auf der heilenden Wirkung von Olivenöl basiert. Die Produktpalette reicht von Shampoo über Gesichtsmasken bis hin zu Anti Aging Produkten. Seit wenigen Wochen ist außerdem die Produktfamilie "Olivenöl Haut in Balance" mit der Harnstoff-Essenz Urea auf dem Markt. Ergänzt wird das Sortiment rund um die Pflegeprodukte "Allgäuer Latschenkiefer". Grundlage ist das ätherische Öl, das aus den Nadeln dieser Kiefernart gewonnen wird. Es dient vor allem zur Pflege der Füße und Beine, wirkt aber auch bei Muskel- und Gelenkbeschwerden. Seit kurzem umfasst die Serie auch Kräuterbonbons (Allgäuer Kräuter Gütsle). Der Pflegebereich steuert 30 Prozent des Umsatzes bei. Weitere 25 Prozent erwirtschaftet die Firmengruppe mit Arzneimitteln gegen Erkältung und Husten. Das Unternehmen wurde 1978 von dem Homburger Apotheker Peter Theiss gegründet. Seit zwei Jahren füllt Dr. Theiss seine Produkte in zwei Fabriken ab. Das neue Werk "In den Rohrwiesen" wurde für 25 Millionen Euro errichtet. Das Stammwerk in der "Michelinstraße" hat man vor 2004 für sechs Millionen Euro auf den neuesten Stand gebracht.