„Mit Fusion rechtzeitig Weichen gestellt“

Saarlouis · Die Fusion der Volksbank Saar-West und der Volksbank Saarlouis zur neuen Volksbank Westliche Saar plus ist abgeschlossen. Das Einzugsgebiet reicht von Rehlingen-Siersburg bis Saarbrücken.

Der Vorstandsvorsitzende der neu gegründeten Volksbank Westliche Saar plus, Edgar Soester, rechnet mit weiteren Zusammenschlüssen von Banken an der Saar . In dieser überschaubaren Region werde der Wettbewerb um Kunden angesichts einer zurückgehenden Bevölkerungszahl immer härter. Soester sieht hier bereits einen "massiven Verdrängungswettbewerb - insbesondere um Privatkunden". Zudem überforderten immer höhere Spezialisierungsanforderungen, gestiegene Kundenwünsche und kompliziertere administrative Vorgaben, etwa in der Ausstattung mit Eigenkapital, kleinere Banken . Dieser Druck werde durch die anhaltende Niedrigzins-Phase und sinkende Möglichkeiten der Refinanzierung von Banken noch weiter erhöht.

Die Volksbank Saar-West und die Volksbank Saarlouis hätten mit ihrer Fusion daher "rechtzeitig die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft gestellt" und dadurch gleichzeitig ihre finanzielle Ausstattung verbessert, sagte Soester gestern anlässlich des erfolgreichen Abschlusses der Fusion .

Am vergangenen Wochenende sei mit der Zusammenführung der Technik und aller Datenbestände letzte Hand angelegt worden. Seit dem 1. Juni ist die gemeinsame neue Bank als Volksbank Westliche Saar plus eG in das Genossenschaftsregister eingetragen. Die neue Bank gehört mit einer Bilanzsumme von rund 870 Millionen Euro und einem Geschäftsvolumen von 1,7 Milliarden Euro zu den größten Volksbanken im Saarland. 280 Mitarbeiter werden in 32 Geschäftsstellen rund 75 000 Kunden betreuen. Die Bank hat zudem 20 000 genossenschaftliche Mitglieder.

Das Einzugsgebiet reicht von Rehlingen-Siersburg über Saarlouis , Völklingen und das Köllertal bis zur Landeshauptstadt Saarbrücken. Stammsitz der neuen Bank wird Saarlouis sein. Da sich die Bank durch erweiterte Beratungsangebote noch stärker spezialisieren will, entstünden für die Mitarbeiter neue berufliche Entwicklungs- und Aufstiegschancen. Fusionsbedingte Kündigungen habe der Vorstand von Anfang an ausgeschlossen. Neben Soester gehören dem Vorstand Rüdiger Daub, Peter Scholl und Manfred Ziegler an. Aufsichtsratschef wird Erwin Faust aus Lisdorf. Das Saarland muss einen starken Rückgang an Einwohnern verkraften. Gleichzeitig sind junge Menschen nicht mehr so treu gegenüber einer Bank und richten ihr Verhalten nach den Zinsangeboten aus. Sie vergleichen diese im Internet und sind gleichzeitig ideale Kunden für Direktbanken, solange es nicht um komplizierte Beratungsdienstleistungen geht. Auch die Bürokratievorschriften werden immer komplizierter, überlasten kleine Banken . Aus all diesen Gründen wird es an der Saar weitere Banken-Zusammenschlüsse geben. Das Angebot an Filialen ist zu groß. Je schneller die Fusionen kommen, desto sicherer sind die Arbeitsplätze für die verbleibenden Mitarbeiter.

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