Minister: Französischer Investor an Flughafen Zweibrücken interessiert

Mainz/Zweibrücken. Millionenhilfen für den Hahn, Aus für Zweibrücken: So sind in den vergangenen Wochen Äußerungen von Grünen-Fraktionschef Daniel Köbler zu den rheinland-pfälzischen Flughäfen interpretiert worden

Mainz/Zweibrücken. Millionenhilfen für den Hahn, Aus für Zweibrücken: So sind in den vergangenen Wochen Äußerungen von Grünen-Fraktionschef Daniel Köbler zu den rheinland-pfälzischen Flughäfen interpretiert worden. Köbler hatte als Bedingung der Grünen für die Zustimmung zum Nachtragshaushalt, der unter anderem 120 Millionen Euro für Hahn vorsieht, den Rückzug des Landes aus der Betreibergesellschaft in Zweibrücken genannt. Gestern rückte der zuständige Innenminister Roger Lewentz (SPD) das im Landtag zurecht: "Die Landesregierung wird bis zur endgültigen Entscheidung über die langfristige Struktur des Flughafens Zweibrücken den Flugbetrieb aufrechterhalten, auch wenn hierfür weitere Finanzmittel zum Ausgleich des Defizits notwendig sein sollten. Wir wollen, dass von Zweibrücken auch in Zukunft weiter geflogen werden kann!" Laut Lewentz verhandelt das Land weiterhin mit dem Saarland über eine Kooperation. Derzeit würden Eckpunkte für die Ausarbeitung eines gemeinsamen Businessplans der Flughäfen Zweibrücken und Saarbrücken abgestimmt.Parallel wird nach Angaben des Ministers mit privaten Interessenten verhandelt. So werde wieder mit einem französischen Unternehmen über eine (Teil-)Privatisierung gesprochen. Dieses halte nicht nur eine Rolle als Betreiber, sondern auch als Investor für möglich. Bei dem Investor soll es sich nach Informationen des "Pfälzischen Merkur" um den Infrastruktur- und Baukonzern Vinci handeln. Das Unternehmen hat gerade für drei Milliarden Euro zehn portugiesische Flughäfen für 50 Jahre übernommen. Damit betreibt Vinci 23 Flughäfen in Portugal, Frankreich und Kambodscha.

Die CDU-Opposition begrüßte, dass "nun Klarheit in der Öffentlichkeit hergestellt werden konnte". Die Diskussionen um einen Rückzug des Landes aus der Flughafenfinanzierung und die Spekulationen, den Airport Zweibrücken an das Saarland abzugeben, hätten Unruhe in der Region geschürt, seien unprofessionell und unnötig gewesen.

Nach Angaben von Lewentz soll der Fehlbetrag des Flughafens Zweibrücken von 4,6 Millionen Euro (2012) durch zusätzliche Parkeinnahmen und moderate Gebührenerhöhungen auf drei Millionen Euro in diesem Jahr reduziert werden. scg

Foto: dpa

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