Milliarden-Panne hat für Bad Banker der HRE keine Folgen

Berlin. Der peinliche Bilanzierungsfehler von 55,5 Milliarden Euro bei der Bad Bank der verstaatlichten früheren Hypo Real Estate (HRE) hat keine personellen Konsequenzen. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) räumte nach einem Krisengespräch mit allen Beteiligten gestern in Berlin zwar Kommunikationsprobleme ein

Berlin. Der peinliche Bilanzierungsfehler von 55,5 Milliarden Euro bei der Bad Bank der verstaatlichten früheren Hypo Real Estate (HRE) hat keine personellen Konsequenzen. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) räumte nach einem Krisengespräch mit allen Beteiligten gestern in Berlin zwar Kommunikationsprobleme ein. Sein Verständnis sei aber nicht, dass nun personelle Opfer gebracht werden müssten. Im Mittelpunkt stünden die Aufklärung des Sachverhalts und bessere Strukturen, damit sich so etwas nicht wiederhole. "Alle Beteiligten haben Besserung gelobt", sagte Schäuble. Die Bundesbank soll innerhalb von zwei Wochen Vorschläge machen, wie Zusammenarbeit und Aufsicht bei der HRE-Bad-Bank verbessert werden können.Der Fall sei inzwischen weitestgehend aufgeklärt, sagte Schäuble. Kern der "ziemlich ärgerlichen Geschichte" sei ein Missverständnis bei der Bilanzierung zwischen HRE und der Bad Bank FMS-Wertmanagement gewesen. Beide hätten jeweils voneinander geglaubt, die betreffenden Milliardensummen seien schon abschließend in den Bilanzen verrechnet gewesen. Die Darstellung, die Grundrechenarten Plus und Minus seien schlicht verwechselt worden, sei aber falsch, sagte der Finanzminister.

Vorwürfe der Opposition, sein Haus habe Informationen über die Bilanzierungspanne zurückgehalten, wies Schäuble zurück. Das Ministerium habe zum frühest möglichen Zeitpunkt - am 13. Oktober - umfassend informiert. "Das ist der Tag, an dem wir mit Sicherheit wussten, auch in der Größenordnung, dass es diesen großen Korrekturbedarf gibt."

Die SPD gab sich damit nicht zufrieden. "Die Aufklärung von Schäuble ist keine Aufklärung. Das ist eine Fortsetzung der Vertuschung", sagte Fraktionsmanager Thomas Oppermann. "Es kann nicht sein, dass niemand für den Fehler von 55,5 Milliarden Euro verantwortlich ist." dpa

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